Das ist jetzt etwas übertrieben, «einer von ganz Wenigen». Denn den Porsche 935 Street gab es genau einmal.
Der Österreicher Walter Walf war 1960, erst 21-jährig, nach Kanada ausgewandert. Innert kurzer Zeit machte er im Ölgeschäft ein grosses Vermögen – und gab es auch mit beiden Händen wieder aus, am liebsten für teure Autos und Motorsport. Berühmt wurde er unter anderem mit seinem eigenen Formel-1-Team, das gleich beim ersten Rennen mit dem von Harvey Postlethwaite entworfenen und von Jody Scheckter gefahrenen WR1 einen Sieg feiern konnte.
Walter Wolf wollte immer: mehr. Vor allem: mehr PS, mehr Exklusivität. Zwar fuhr Wolf bevorzugt gepimpte Lamborghini, doch 1979 war ihm das nicht mehr genug. Er wandte sich an die Gebrüder Kremer in Köln – und äusserte seinen Wunsch nach einem Porsche 935 K3 mit Strassenzulassung. Er verlangte aber nicht etwa eine leichte Drosselung, sondern die volle Dröhnung, also den 3-Liter-BiTurbo mit etwa 740 PS, der damals alles in Grund und Boden fuhr, im gleichen Jahr auch bei den 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte.
Die Kremers lieferten. Es gab eine leicht zivilere Auspuffanlage, etwas mehr Bodenfreiheit, die typische dunkelblaue Wolf-Lackierung – und das Interieur aus einem 930er Turbo. Plus eine Stereoanlage, die damals das Non-Plus-Ultra war. Sieben Jahre lang besass Wolf diesen Porsche, legte damit in Europa fast 10’000 Kilometer zurück – und verkaufte ihn dann an den Schweizer Sammler Angelo Pallavicini. Der ihn in sein Museum stellte.
Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.