Der EV9 soll Kia in die erste Liga der E-Autohersteller katapultieren. Klappen soll das mit üppigen Abmessungen und ebensolcher Technik.
- Über 5 Meter lang, fast 2 Meter breit
- Kommt im Herbst nach Europa
- Noch keine Preise
Kia will sein neues E-Flaggschiff in der obersten Liga positionieren: Der EV9 ist mit rund fünf Metern nicht nur das mit Abstand grösste Modell der Koreaner, er soll auch noch Mercedes, Volvo und Tesla Konkurrenz machen. Noch in der ersten Jahreshälfte öffnen die Bestellbücher für den Heimatmarkt, in Europa können Kunden nach der Sommerpause ordern. Hauptmarkt für den siebensitzige SUV dürften aber die USA und der Nahe Osten sein, wo das ausladende Fahrzeugsegment besonders populär ist. In Deutschland ist die Konkurrenz traditionell überschaubar, vor allem, wenn man einen E-Antrieb will. Ähnliche Kombinationen bieten nur Volvos neuer EX90 und Teslas Model X. Die dürften mit sechsstelligen Preisen zwar ein bisschen teurer sein als der Kia, der allerdings locker das kostspieligste Modell im Markenportfolio der Hyundai-Tochter sein wird.
Die Technik-Plattform teilt sich der EV9 mit dem eine Klasse kleineren EV6, der ebenfalls auf der E-GMP-Architektur basiert, optisch aber deutlich dynamischer daherkommt als der kantige, mächtige Bruder. Die geschlossene Front und senkrechte, in die Frontbleche eingelassene Leuchten sowie die dreieckige C-Säule modellieren dem EV9 ein eigenständiges Modellgesicht. Grosse Fensterflächen und ein langes, durch einen Spoiler zusätzlich akzentuiertes Dach betonen die ausladenden Abmessungen und sollen auf das üppige Raumangebot im Inneren hinweisen.
Bei der Einrichtung des EV9 verzichtet Kia weitgehend auf modischen Futurismus, baut einen vergleichsweise kleinen Breitwand-Bildschirm ein und lässt den Beifahrer sogar auf das nackte Armaturenbrett blicken. Wie in anderen neueren Modellen der Marke gibt es zwar weiterhin physische Schalter, einige Bedienelemente sind aber hinter kontextabhängig belegten Sensorflächen zu finden. Ein besonderer Clou findet sich in Reihe zwei: Dort sind die beiden Einzelsitze um 180 Grad drehbar, so dass gemeinsam mit der Bank in Reihe drei eine Sitzgruppe entsteht, wie man sie sonst nur aus dem Kleinbus kennt. Zudem lassen sich die mittleren Sessel in eine Liegeposition bringen. Neben einer Variante mit sieben Plätzen ist auch eine mit sechs angekündigt – dann finden sich auch in Reihe drei zwei Einzelsitze. Bei der Materialauswahl im Innenraum will Kia besonders auf Nachhaltigkeit geachtet haben und nutzt unter anderem Kunststoff aus recycelten PET-Flaschen.
Auch technisch soll der EV9 seiner Flaggschiff-Rolle gerecht werden. Die vom EV6 bekannte 800-Volt-Batterietechnik ermöglicht besonders schnelles Laden, die bis zu 320 kW/435 PS oder in der GT-Variante sogar 430 kW/585 PS starken Antriebe sorgen für flottes Fahren. Dank zahlreicher Aerodynamik-Tricks soll die Reichweite trotz der ungünstigen Kastenform kaum kompromittiert werden, bis zu 541 Kilometer sollen möglich sein. (SP-X/AR)
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