Für die Jäger

Mit dem Solterra bringt Subaru sein erstes Elektroauto. Wie es sich für die Marke gehört, kommt dieses auch auf nicht asphaltiertem Untergrund ganz gut vorwärts.

Sie sind die beiden Markenzeichen von Subaru: der Vierzylinder-Boxermotor und der Allradantrieb. Im Solterra mussten die Japaner den Boxermotor zugunsten des Elektroantriebes aufgeben, aber den Allradantrieb, den gibts weiterhin. Und zwar nicht optional, wie im Brudermodell BZ4X von Toyota, sondern serienmässig. Schliesslich hat man bei Subaru eine Verpflichtung, mit einem solchen Modell auch Geländekompetenz zu beweisen.

Und an dieser gibt es wenig zu bemängeln, wie eine erste Testfahrt mit Subarus erstem Elektroauto zeigt. Natürlich ist der Solterra kein Hardcore-­Geländewagen sondern ein SUV, das zeigen bereits die Böschungswinkel, die mit 17.7 Grad vorne und 25.4 Grad hinten eher gering ausfallen. Aber um als Jäger den Hirsch aus dem Wald zu bringen, reiche es allemal aus, meinen die Herren von Subaru Schweiz. Und scheinen ihr Klientel wohl zu kennen. Dazu gibt es im Solterra den sogenannten X-Mode, ein Fahrprogramm für das Fahren abseits der Strasse oder bei sehr schlechten Verhältnissen, das zusätzlich zu den bekannten Modi Eco, Sport und Comfort hinzukommt. Dafür beinhaltet der X-Mode zwei verschiedene Abstimmungen für Schnee und Eis sowie für Erde, Schlamm und Kies. Herzstück des X-Mode ist ein Geländetempomat, der zwischen 2 und 15 km/h aktiviert kann und dann das Fahrzeug selbständig in konstantem Tempo vorantreibt, unabhängig von Steigungen und vom Untergrund. Die Geschwindigkeit lässt sich dabei mehrstufig regulieren und damit fein dosieren. Anders als bei anderen Geländetempomaten geschieht die Bedienung aber nicht über den Tempomatschalter am Lenkrad, sondern über ­eine zusätzliche Taste auf der Mittelkonsole, was sich als kleines Manko erweist.

Regelung statt Sperre

Die Teststrecke umfasst Kiesbettdurchfahrten, ausgefahrene und schlammige Feldwege und lose Erde. Auch scharfe Kuppen und enge, rutschige Steilwandkurven gehören zum Programm. Der Solterra zeigt sich gänzlich unbeeindruckt von dem schwierigen Terrain. Dank der Bodenfreiheit von 21 Zentimetern und einem Rampenwinkel von 18.2 Grad schafft das Elektro-SUV auch kleinere Kuppen mühelos. Als hilfreiches Feature, wenn über die Motorhaube nichts als Himmel erkennbar ist, entpuppt sich die Frontkamera, die sich bei langsamer Fahrt aktivieren lässt und den riesigen toten Winkel vor der hohen Front abdeckt. Und sollte der Rampenwinkel doch einmal nicht reichen, hat das Auto immerhin so etwas wie einen serienmässigen Unterfahrschutz, schliesslich muss die Batterie vor Beschädigungen sicher sein. Verliert ein Rad im Schlamm, Kies oder, wenn es wie auf dem Verschränkungsparcours der Teststrecke in der Luft hängt, an Traktion, wird das Drehmoment auf die übrigen Räder verteilt. Zwischen den Achsen lässt sich der Antrieb so blitzschnell regeln, schliesslich sitzen sowohl vorne wie auch hinten ein jeweils 80 kW (109 PS)PS) starker Elektromotor mit je 168 Nm Drehmoment. Eine mechanische Sperre innerhalb der Achsen gibt es nicht, hier übernimmt die Elektronik die Kraftverteilung über gezielte Bremseingriffe, was es bei Bedarf ermöglicht, das gesamte Drehmoment des jeweiligen Elektromotors an eines der Räder zu schicken.

Platz für die Insassen gibt es genug, einzig der gejagte Hirsch darf nicht zu gross ausfallen, da der Kofferraum mit 452 Litern etwas knapp bemessen ist. Für die Fahrt auf der Strasse hält Subaru im Solterra die gesamte Palette an Assistenzsystemen bereits in der Basislinie Advantage serienmässig bereit. Die teureren Ausstattungen Classic und Luxury unterscheiden sich nur durch Kunstledersitze, Komfortfunktionen, Audiosystem sowie Panoramadach von der Basis. 

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