Am Genfer Salon wollte Morgan eigentlich den Plus Four mit Alu-Chassis vorstellen. Das fand dann nicht statt, aus bekannten Gründen. Doch stattdessen zeigen die Engländer jetzt die ersten vier Exemplare der wahrhaften allerletzten klassischen Morgan. Ok, das ist nun wirklich kompliziert. In Zukunft werden alle Morgan über ein Alu-Chassis verfügen. Aber jetzt gibt es noch einige wenige «echte» Morgan – alles klar?
Damit alles noch klarer wird: Nein, die Morgan verfügten nie über ein Holz-Chassis. Sie hatten immer einen Stahl-Rahmen, darauf steht dann ein Holz-Gerüst, an dem die Karosserie-Teile angebracht werden. Bei den neuen Modellen, beginnend mit dem Plus Six, ist der Rahmen nicht mehr aus Stahl, sondern aus Alu. Man erkennt diese neuen Modelle an der Bezeichnung, Six ist ausgeschrieben, beim neuen Plus Four ist es: genau so.
Doch hier geht es um die letzten Plus 4, also jene mit Stahlrahmen, von denen jetzt noch einmal 20 Exemplare an der Pickersleigh Road in Malvern gebaut werden. Man feiert damit auch gleich noch den 70. Geburtstag dieses Modells, das wohl das am längsten so einigermassen unverändert produzierte Automobil überhaupt ist. Die 70th Anniversary Edition erhält, neben reichlich Emblemen, auch einen von Aero Racing modifizierten Motor, der anstatt nur 154 jetzt 180 PS leistet.
In England kostet dieses Sondermodell 60’995 Pfund – und es sieht leider so aus, als ob alle schon verkauft sind. Unterdessen wurde das Werk aber sowieso bis auf Weiteres geschlossen; in der Schweiz bleibt die Import-Situation für die Morgan weiterhin etwas undurchsichtig. Morgan sucht ziemlich angestrengt nach neuen Vertretungen, doch derzeit scheint die Zukunft der Engländer zu unsicher, das Interesse ist folglich: gering.