Noch mehr Sexappeal dank Hybrid

IM TREND Der Kona von Hyundai gewinnt als Hybrid noch zusätzlich an Lilfestyle. Der smarte Koreaner überzeugt mit vielen cleveren Lösungen.

Hyundai hat 2019 mehr als 4.4 Millionen Fahrzeuge verkauft, das Ziel für dieses Jahr sind 4.58 Millionen. «Um unsere Führungsposition bei der Fahrzeugelektrifizierung zu festigen, sollen bis 2025 44 elektrifizierte Modelle auf den Markt kommen, darunter mehrere batterieelektrisch betriebene. Voraussetzung dafür ist die Entwicklung spezieller Elektroplattformen und Kernkomponenten», hält Hyundai-CEO Euisun Chung fest. Bis dato umfasst das elektrifizierte Angebot des südkoreanischen Herstellers 24 Modelle. Um die rein batterieelektrische Palette (BEV) in den kommenden fünf Jahren auf 23 Modelle zu steigern, hat die ­Hyundai Motor Group eine neue Elektroarchitektur entwickelt, die 2021 eingeführt werden soll.

Das extravagante Felgendesign ­unterstreicht den coolen Lebensstil, den der Kona Hybrid versprühen will.

Raum für die Familie
Ein heisser Kandidat, der mithelfen soll, Hyundais Verkaufsziele zu erreichen, ist der Kona Hybrid, ein Lifestyle-SUV mit hohem Sympathiewert. Diesen verdankt er auch seinem fairen Preis, er ist ab 31 900 Franken zu haben. Die Topversion Vertex (Testwagen) kostet ab 39 900 Franken, ist dann aber praktisch komplett ausgestattet. Benzin- und Elektromotor entwickeln eine Systemleistung von 104 kW (141 PS). Wie beim Ioniq Hybrid kümmern sich ein 77 kW (105 PS) starker Vierzylinder-Benzindirekteinspritzer und ein 32 kW (44 PS) starker Elektromotor um den Vortrieb. Als Hybrid ist er für viele Käuferinnen und Käufer zweifellos noch anziehender.

Die markanten Schlitzaugen mit LED-Tagfahrlichtern oberhalb der Frontscheinwerfer prägen das Gesicht des Kona. Der Kaskaden-Kühlergrill – typisches Corporate-Design aller neuen Hyun­dai-Modelle – charakterisiert die Frontpartie. Die bis 18 Zoll grossen Räder unter den ausgestellten Radkästen sollen die optische Präsenz noch betonen. Der State-of-the-Art-SUV für Up-to-date-People ist 4.17 Meter lang, 1.80 Meter breit, 1.55 Meter hoch und hat einen Radstand von 2.6 Metern. Das dreidimensionale Produkt daraus ergibt im Innenraum reichlich Platz für Mensch und Gepäck. Der Kofferraum hat ein Volumen von 361 Litern, das bis auf 1143 Liter erweitert werden kann. Das ist durchaus familien- und alltagstauglich – Hund inklusive. Die beiden Motoren und der 1.56-kWh-Akku schränken den Raum im Vergleich zu den Benzinermodellen kaum ein. Verbrennungs- und Elektromotor sowie das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe hausen vorne unter der Motorhaube, die Lithium-Polymer-Akkus ihrerseits unter der Rückbank. So können die Rücksitzlehnen zur Erweiterung des Kofferraums auch in der Hybridvariante problemlos umgeklappt werden. Die Ladekante auf 695 Millimeter ist betont tief. Damit muss man kein durchtrainierter Gewichtheber sein, um Harassen, mit Konserven gefüllte Einkaufstaschen, Koffer oder die Golfsäcke einzuladen.

Tiefer Schwerpunkt ist ideal
Sie können es halt einfach bei Hyundai. Das Handling ist auch beim Kona sportlich-dynamisch – ­eine Freude. Der Koreaner liegt prima auf der Strasse und lässt sich, im Vergleich zur angebotenen Leistung natürlich, forsch durch die Kurven bewegen. Im Fall des Hybrid-Koreaners wird dies durch die tiefe, zentrale Position der Batterie mit daraus resultierendem niedrigen Schwerpunkt optimiert. Die Lenkung arbeitet direkt, die serienmässige Mehrlenker-Hinterachse macht den Semi-Stromer zum typischen Asiaten. Nicht umsonst brillieren Sportler aus China, Japan oder Korea oft in Sportarten, bei denen Koordination und Agilität wichtig sind. Bei den Kleineren liegt der Schwerpunkt der Teilmassen eben näher an der Drehachse.

Mit dem Systemdrehmoment von 265 Newtonmetern verfügt er über ausreichend Beschleunigungsschub, um aus den Startlöchern zu kommen oder auf der mehrspurigen Autobahn vor der Ausfahrt noch in die Lücke zu stechen. Klar, er hängt nicht Gaspedal wie des Teufels General, aber er ist ja auch nicht gebaut, um Le Mans zu gewinnen, sondern um für den Ökopreis nominiert zu werden. Anstelle eines eher trägen, stufenlosen CVT sorgt ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe für die Kraftübertragung und Fahrspass. Letzterer lässt durch Eingreifen via Schaltwippen durchaus noch bis zu einem gewissen Grad verbessern. Der Fahrer kann zwischen den Modi Sport und Eco wählen. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert 11.6 Sekunden, der Topspeed wird bei 160 km/h elektronisch gekappt. Mehr würde den Hybridantrieb ja auch unsinnig machen. Im Eco-Modus schaltet sich der E-Motor so oft wie möglich ein.

Im Cockpit ist alles leicht bedienbar. Ins Auge sticht das optionale 10.25-Zoll-Navigatiossystem. Anstelle eines Drehzahlmessers verrät eine Anzeige, wann die Batterie geladen wird. Was das Raumangebot angeht, herrscht trotz zwei Motoren hinten und vorne ausreichend Platz.

Der Permanentmagnet-Elektromotor entlastet seinen Benzinkollegen vorab beim Beschleunigen. E-Motor und Benzin-Direkteinspritzer regeln ihre Kooperation selbständig. Als Fahrer kann man freilich ein feines Feeling fürs Zusammenspiel beider Motoren entwickeln, sehr kurze Strecken können dann auch rein elektrisch zurückgelegt werden. Die Akkus werden bei jedem Bremsen kraft der Rekuperation mit Strom gefüttert. Die Kombination der beiden Aggregate hilft natürlich, den Verbrauch tief zu halten. Das Werk meint, 4.3 Liter reichten aus – vom Gotthard hinunter an den Lago Maggiore auf jeden Fall. Fünf Liter sind durchaus realistisch. Punkto Abgase erfüllt der Kona Hybrid natürlich die Euro 6d-Temp-Norm. 

Klassische Zweckmässigkeit
Innen herrscht schnörkellose, klassisch-analoge Zweckmässigkeit – nichts von Mäusekino und Trackpadklüttern. Die Instrumentenanordnung ist vertraut, easy und intuitiv bedienbar. Als Designmerkmal besitzt der Hybrid-Kona weisse Applikationen, zum Beispiel an den Lüftungsgittern, der Schaltblende oder am Start-Stopp-Knopf. Ins Auge sticht das neue 10.25-Zoll-Navi. Statt eines Drehzahlmessers zeigt eine Anzeige, wie ökonomisch Mann und Frau rollt und wann die Batterie geladen wird. Durchaus interessant. Sicherheit wird bei Hyundai gross geschrieben. Insofern ist ein Notbremsassistent inklusive Frontkollisionswarner Serie, der im Fall eines drohenden Auffahrunfalls – auch mit Radfahrern – eine Notbremsung einleitet. Ebenfalls zur Basisversion gehören ein Spurhalte- und ein Aufmerksamkeitsassistent. Optional ist ein adaptiver Tempomat, der sich vorab im Stau oder bei zähflüssigem Verkehr als sehr dienlich erweist. Das im Navigationspaket enthaltene Eco-Driving-Assistant-System optimiert anhand der Navigationsdaten bei Bergauf- und Bergab-Passagen das Laden und Entladen des Akkus. Sowohl Materialien als auch Verarbeitung sind absolut in Ordnung.

Was die Sicherheit angeht, erreicht das Auto im ADAC-Crashtest maximale fünf Sterne. Im Dschungelcamp wäre das ein Festmahl. Ein Auto also auf jeden Fall auch für die Familie. 

Die technischen Daten und die AR-Testdaten zu diesem Modell finden Sie in der gedruckten Ausgabe der Automobil Revue.

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