In der nunmehr fünften Ausgabe des Grand Prix AR erzielten, wie in den Jahren zuvor auch, die Sportwagen die Höchstnoten in unseren Tests. Aber auch wenn die Hot Hatches Ford Fiesta ST und Renault Megane R.S. Trophy die Rangliste anführen, so haben trotzdem auch ein Crossover, mehrere SUVs und sogar ein Elektroauto ihren Weg in die Top Ten gefunden (die eigentlich die Top Eleven sind). Beweis genug, dass unsere Tester neben Herz auch Verstand haben.
Im Weiteren haben wir jeden unserer Testfahrer gefragt, was denn sein persönliches Highlight unter den diesjährigen Testwagen war. Highlight muss nicht zwingend mit Lieblingsauto gleichbedeutend sein. Es kann auch einfach ein Fahrzeug sein, dass dem jeweiligen Tester im Laufe des Jahres in der einen oder anderen Form positiv aufgefallen ist.
Ausserdem bieten wir auf den folgenden Seiten noch einige weitere alternative Ranglisten an, die Ihnen einen etwas anderen Blick auf unsere Testwagen ermöglichen. Leistungsbegeisterte werden sicher Freude haben am Beschleunigungs- oder Leistungsranking, andere werden sich vielleicht eher für den Verbrauch oder den Preis interessieren. Fest steht, dass für jeden etwas dabei ist!
1. Ford Fiesta ST AR-Testnote 93.5
Der Ford Fiesta ST gewann nicht nur unseren Vergleichstest der sportlichen Kleinwagen (AR 30-31/2019), sondern auch unsere Gesamtwertung. Er folgt damit auf den Honda Civic Type R (2015), Mazda MX-5 (2016), Bentley Bentayga (2017) und Honda NSX (2018) in die Ehrengalerie der Jahresbesten. Der kleine Flitzer überzeugte das Testteam mit seinem hervorragenden Fahrwerk, das die spielerische Ader des Autos perfekt vermittelt, und dem neu eingeführten Sperrdifferenzial, das das Auto auf dem Rundkurs zur Waffe macht. Vor der Lancierung war man vor allem gespannt auf den neuen Motor, der statt wie bisher vier neu nur noch drei Zylinder hat. Glücklicherweise haben die Magier des Rundkurses, die Entwickler von Ford Performance, ganze Arbeit geleistet. Der 200 PS starke 1.5-Liter-Turbo beweist ein für dieses Segment einzigartiges Beschleunigungs- und Durchzugsvermögen, auch wenn ihm die alte Geschmeidigkeit etwas fehlt. Ausserdem hat der Fiesta ST noch ein weiteres Ass im Ärmel: seinen doch sehr moderarten Preis.
2. Renault Megane R.S. Trophy 92.0
Für all jene, denen der normale Renault Megane R.S. noch nicht sportlich genug ist, gibt es den Megane R.S. Trophy (und darüberhinaus den exklusiven und extremen Trophy-R), der mehr Leistung, ein strafferes Fahrwerk und stärkere Bremsen bietet. Ausserdem hat Renault Sport dem Rundkurs-Renner eine Differenzialsperre sowie eine Vierradlenkung spendiert. Damit bietet der Franzose ein Gesamtpaket, das ihn in unserer Gesamtwertung auf den zweiten Platz katapultiert hat – die gleiche Rangierung, die er auch in Direktvergleich der Kompaktsportler innehatte.
2. Kia XCeed 1.4 T-GDi 92.0
Wer sagt denn, dass es viel Leistung braucht, um bei uns vorne mitzufahren? Mit seinem bescheidenen und ruhigen 1.4-Liter-T-GDi mit 140 PS ist der Kia XCeed kein Kampfwagen. Sein ausgezeichneter Kompromiss zwischen Raumangebot, Ausstattung und sogar Fahrdynamik – trotz etwas höherliegenden Schwerpunkts – überzeugte unsere Tester. Dazu kommt der mehr als attraktive Preis, der der deutschen Konkurrenz durchaus Schweissperlen auf die Stirn treiben sollte.
4. Lexus LC500 V8 91.5
Der Lexus LC500 ist so etwas wie der letzte Samurai. Das japanische Coupé bietet einen der letzten freisaugenden V8 auf dem Markt – und was für einen! Das Crescendo der Kraft, das die acht Zylinder liefern, wird gekrönt von einem Gewaltausbruch im obersten Bereich des Drehzahlmessers. Die fast perfekte Kombination von edler Verarbeitung und kriegerischem Motor passt zu diesem Sportwagen der Superlative, der auch mit komfortablen Fahrverhalten zu überzeugen vermag.
4. Audi Q8 3.0 TDI 91.5
Welches Auto ist in der Lage, das Prestige und das Raumgefühl eines Audi Q7 mit verführerischen Linien und einem bissigen Fahrwerk zu kombinieren? Der Audi Q8 natürlich, auch wenn er im Gegensatz zum Q7 nur Platz für fünf Personen bietet! Hochwertige Materialien und eine saubere Verarbeitung gepaart mit einem Arsenal an hochmoderner Technologie vermochten unser Testteam zu überzeugen. Der TDI beweist, dass – gerade bei einem Fahrzeug von dieser Grösse – Dieselmotoren durchaus noch ihre Daseinsberechtigung haben: Der Dreiliter mit 286 PS und 600 Nm Drehmoment arbeitet jederzeit souverän!
6. Renault Espace dCi 200 91.0
Der Renault Espace 2.0 dCi200 ist gleich in zweierlei Hinsicht eine bedrohte Spezies. Erstens hat er einen Dieselmotor und zweitens ist er ein Minivan. Mehr und mehr wenden sich Familien von den praktischen Minivans ab und entscheiden sich stattdessen für ein SUV. Der Espace erinnert uns aber daran, dass SUVs bezüglich Platzangebot und Modularität nicht mit einem Minivan konkurrieren können. Der Espace bietet eine überraschend hochwertige Verarbeitung und unerwartete dynamische Fahreigenschaften. Ausserdem erwies sich der 200 PS starke Dieselmotor dank seiner Durchzugsstärke als die perfekte Wahl in diesem Auto.
6. Audi RS5 Sportback 91.0
Bei einem Audi RS interessiert vor allem eines: der Motor. Der 2.9-Liter-Twinturbo des RS5 Sportback bietet trotz seines leicht zurückhaltenden Charakters alles, was Leistungsbegeisterte benötigen. Das Fünftür-Coupé wurde optisch noch stimmiger und besticht mit allem, was ein echter Ingolstädter braucht: Der Fahrer ist umgeben von feinsten Materialien und modernsten Technologien. Bleibt zu hoffen, dass die hervorragende Fahrdynamik hilft, die bittere Preispille zu schlucken.
6. Ford Mustang Fastback 5.0 91.0
Wie schafft es Ford, einen 450 PS starken V8-Motor für gerade einmal 62 000 Franken anzubieten? Ein Teil der Antwort liegt sicherlich in der Wahl der im Innenraum verbauten Materialien, die teilweise von mässiger Qualität sind. Dennoch gelingt es Ford, Liebhabern von hubraumstarken Motoren ein Preis-Leistungs-Paket anzubieten, das zu den attraktivsten auf dem Markt gehört.Ganz zu schweigen davon, dass sein Bad-Boy-Look weiterhin den Nagel auf den Kopf trifft und sein sehr ausgewogenes Fahrverhalten mit dem wilden Rodeo früherer Versionen nichts mehr gemein hat.
6. Tesla Model 3 Long Range 91.0
Entgegen aller Widerstände und Kritik ist es Elon Musk gelungen, sein Elektroauto im D-Segment auf den Markt zu bringen. Auch wenn der Preis Lichtjahre von den ursprünglich versprochenen 35 000 Dollar entfernt ist (44 900 Fr. für das Basismodell und 54 900 Fr. für das Model Long Range mit grösserer Reichweite), bleibt das Model 3 beeindruckend. Tesla ist es gelungen, die Spitzentechnologien des Model S auf seinen kleinen Bruder zu übertragen. Dazu kommen eine atemberaubende Leistung und eine ordentliche Reichweite. So ist
es nicht mehr schwer zu verstehen, weshalb das Model 3 es schafft, Tausende Schweizer Autofahrer zum Umstieg auf die Elektromobilität zu bewegen.
10. Kia Stonic 1.0 T-GDi 90.5
Kleiner Motor, kleines Auto, grosse Qualitäten. So etwa lautet die Zauberformel für den Kia Stonic, den Champion unter den SUVs im B-Segment. Der kompakte Koreaner bietet alles, was von einem Auto in dieser Klasse erwartet wird: ausreichend Platz, eine ordentliche Ausstattung und genügend Fahrkomfort. Letzteres nicht nur dank dem angenehmen Fahrwerk, sondern auch dank des im Innenraum kaum hörbaren Dreizylindermotors. Der Kia Stonic bietet ein nahezu unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis – auch an der Zapfsäule.
10. VW Touareg 3.0 TDi 90.5
Auch der engste Verwandte des Audi Q7 hat es in unsere Bestenliste geschafft. Der VW Touareg teilt sich mit seinen Brüdern aus Ingolstadt Plattform, Motoren und Getriebe, nicht aber das Preisschild. Wer darauf verzichten kann, dass am Heck die noblen vier Ringe prangen, erhält mit dem Volks-SUV ein Auto mit ebenso viel Komfort, Platz und Ausstattung wie bei Audi, aber zu einem deutlich weniger elitären Preis.