Die Zufriedenheit sei vor allem dem Konzept zu verdanken, das sich seit Jahren bewährt habe: «Die Aussteller bringen die Autos, die Auto Zürich baut die Stände. Und das seit 33 Jahren zu denselben Preisen.» Für den Besucher bedeutet das in erster Linie Überschaubarkeit: «Alles ist sehr kompakt. Er kann die Autos auf kurzen Wegen vergleichen und auch mal in ein exklusives Auto sitzen, wenn er nett fragt. Das ist beim Salon in Genf nicht möglich. Es ist die Nähe, welche die Besucher schätzen», sagte Karl Bieri beim AR-Talk am Sonntag.
Es mache ihn stolz, 42 Autos und eine Harley Davidson als Schweizer Premieren sowie eine Audi-Weltneuheit präsentieren zu können. «Es freut mich, dass sich die Aussteller sehr bemüht haben, Autos hierherzubringen. Der Porsche Taycan etwa musste von höchster Stelle bewilligt werden.» Geholfen hat auch das Wetter: Regen am Wochenende trieb das Publikum in die Hallen. Am Ende kamen 59 532 Besucher. Das sind knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Nach wie vor ein Thema
Dass das Interesse nachlassen könnte, glaubt Bieri nicht. Die Automobilbranche stehe vor wichtigen Entscheidungen und Umbrüchen, aber niemand wisse, in welchem Zeitraum was komme. Die individuelle Mobilität sei nach wie vor ein Anspruch der Menschen, und der individuelle Transport sei immer noch etwas Wunderbares, sagte er. Deshalb macht er sich bereits Gedanken über die Auto Zürich 2020: «Angesichts des Mobilitätswandels gehört kommendes Jahr sicherlich ein Teil der New Mobility. Da starten wir noch einmal neu durch.»
Wachsender Markt
Die erstmals durchgeführte Ausstellung der Classic Cars fand auf der Auto Zürich ebenfalls viel Beachtung – und das mit Recht: «Jeder Classic-Fahrer fährt auch ein neues Auto. Dieser Markt der über 30-Jährigen Autos wächst im Raum Zürich stark. Es muss aber nicht immer gleich Millionen kosten, bei den meisten Fahrzeugen handelt es sich um Youngtimer. Viele Menschen erinnern sich an Autos ihrer Jugend, und die wollen sie wieder haben.»
Und die Zukunft? «Wir wollen nicht abheben», so Bieri. Das Standardkonzept solle bleiben, und weiterhin sollen fünf Hallen mit möglichst noch mehr Ausstellern zur Verfügung stehen. Möglich sei auch eine Berufsmeisterschaft, eventuell im Aussenbereich, aber gedeckt und beheizt. «Jetzt müssen wir aber erst einmal die vielen Abrechnungen machen. Anfang Dezember fangen wir wieder an zu planen», sagte Bieri.