Selbstfahrende Fahrzeuge scheinen unsere Zukunft zu sein. Kaum ein Tag vergeht, vor allem wenn man sich beruflich mit dem Auto befasst, an dem man es nicht mit einer Meldung über das Autonome Fahren zu tun hat. Nebst Autokonzernen sind viele weitere Firmen an diesem Thema dran. Namen wie Uber, Google, Waymo etc. sind nicht nur Experten ein Begriff. Und alle haben das gleiche Ziel: Man soll sich in ein Fahrzeug setzen können, welches dann selbsttätig die Fahrt ausführt, währenddem sich die Insassen einer anderen Tätigkeit zuwenden können. Oder noch besser: Weil man weiss – siehe dazu auch unsere Berichterstattung in dieser Ausgabe – dass ein Auto die meiste Zeit nur auf die nächste Fahrt wartet, soll es von sich aus ohne eine Person an Bord zum Ausgangspunkt einer neuen Passagierfahrt fahren. Diese würde natürlich dem ebenfalls trendigen Thema «Sharing» entsprechen, und selbstverständlich verfügt dann ein solches Fahrzeug nicht über einen profanen Verbrennungsmotor, sondern fährt vollelektrisch oder wird von einer Brennstoffzelle angetrieben.
Nun wissen wir es alle: Solche Szenarien – eigentlich fehlt nur noch das Fliegen, doch gerade am Salon Genf 2018 hatte es mit dem PAL-V Liberty ein flugfähiges Auto – sind (noch) Utopie. Oder zumindest einzelne davon. Noch ist man daran, quasi Puzzlestein um Puzzlestein zusammenzusetzen, bevor sich dann das Thema Autonomes Fahren in seiner vollen Pracht entfaltet und zu unserem Alltag gehört. Bis dahin wird noch viel geforscht und es werden insgesamt noch viele Millionen Testkilometer absolviert werden, um diese Systeme noch weiter zu perfektionieren und um sie noch unabhängiger zu machen.
Doch eben, der Weg dorthin ist nicht nur steinig und steil, sondern insbesondere auch gefährlich. Das hat gerade jüngst dieser tödliche Unfall in den USA (vgl. den Artikel auf Seite 4) leider mit aller Brutalität aufgezeigt. Und so komplex die ganze Thematik ist und so hochtechnisch all diese involvierten Systeme, so simpel fällt nun die Frage aus, die sich im Zusammenhang mit diesem Unfall alle stellen: Wer, oder eben eventuell was, hat Schuld? War es jetzt ein Systemfehler oder kam die Überwachungsperson des Versuchs an Bord des Unfallwagens ihrer Aufgabe nicht nach? Defekt oder menschliches Versagen? So zentral eigentlich die Frage ist, so überflüssig ist die Antwort darauf. Denn wie die Geschehnisse seither zeigen, ist es egal, was zutrifft. So jedenfalls dürfte durch diese Tragödie die ganze Entwicklung auf diesem Gebiet zumindest tangiert sein oder gar temporär zum Erliegen kommen. Die zuvor bereits so nah scheinende Zukunft ist wieder weiter in die Ferne gerückt.
INHALT
AR Nr. 13/2018
AKTUELL
14 Der Uber-Unfall: Stolperstein
auf dem Weg zur Autonomie
15 Interview mit ETH-Professor
Dr. Roland Siegwart
AUTONOMES FAHREN
16 Risiken und Vorteile
PRÄSENTATION
18 Weltpremiere: Enthüllung des VW Touareg in Peking
INTERVIEW
10 Bernard Hesse: Leiter des Projekts «Peugeot 508»
TEST & TECHNIK
12 Seat Ibiza 1.0 Eco TSI
16 Ford Mustang
18 Vergleich Honda Civic 1.5 Sedan & Hatchback
SPORT
21 Formel 1: Hamilton ist schon im Party-Modus
22 Young Driver Challenge: Bereit für die Saat
24 Motorrad-WM: Lüthi-Manager Epps nächstes Talent
26 Formel E: Ford will auch
FORUM
27 Leserbriefe, Impressum
LETZTE
28 AR Digital, Agenda, Vorschau
CLASSICS
29 Die Welt der Classic-Cars