CUPRA: NEUER SPANISCHER STIER

Cupra, die sportliche Modell­bezeichnung von Seat, wird zur eigenständigen Marke. Der Cupra Ateca ist der Begründer der neuen Produktpalette.

Tribal als Inspiration. Das Cupra-Logo, bestehend aus einem gekreuzten C, ist kupferfarben. ©Cupra

Cupra macht auf solo: Luca de Meo, CEO des zu Volkswagen gehörenden spanischen Herstellers, stellte Ende Februar die neue Marke auf der ehemaligen Rennstrecke Terramar bei Barcelona (E) vor. Der Italiener war einst schon bei Fiat für die Auslagerung von Abarth zuständig.

Doch auch ohne de Meos Handschrift liegt die Frage nahe, wieso Cupra zur eigenen Marke wird, konnte doch die sportliche Modellbezeichnung in über zwanzig Jahren einen guten Ruf und viel Prestige aufbauen, analog mit dem R von Volkswagen oder RS von Škoda. «Angesichts des Erfolgs, den sich die Cupra-Modelle als Teil der Marke Seat verdient haben, sahen wir eine Gelegenheit, unseren sportlichen Fahnenträgern eine eigene Identität und Positionierung zu verleihen», erklärt Antonio Labate. Der Strategieverantwortliche von Seat Sport meint weiter: «Wir denken, dass da noch ein unbestelltes Feld zwischen den Massenprodukten und den Premiummodellen brachliegt. Wir sind überzeugt, dass Cupra perfekt dorthin passt.» Die neue spanische Marke hat hohe Ziele. Ein Beispiel? Die Verantwortlichen wollen bis 2021 sieben neue Modelle lancieren, darunter einen Hybrid und ein E-Auto; 2022 soll die Produktion auf 20 000 Einheiten kommen und als übergeordnetes Ziel will man die Verkäufe in den folgenden fünf Jahren verdoppeln. Um das möglich zu machen, werden europaweit 260 eigenständige Showrooms eröffnet, 20 % davon als Teil des Seat-Vertriebsnetzes.

Mit drei Säulen als Basis

Der gewagte Plan beruht auf den drei Eckpfeilern Individualisierung, Kultiviertheit und sportliche Leistung. Die Strategie ist klar: Hauptaufgabe von Cupra ist es, eine neue, junge Kundenschicht anzulocken, die sportbegeistert ist und die sich vom ­Massenhersteller Seat nicht angesprochen fühlt.

Für dieses Ziel wurde vorerst der Weg gewählt, bestimmte Seat-Modelle mit dem Cupra-Badge zu versehen. Erstes Kind der neuen Marke ist der in Terramar gezeigte Cupra Ateca. Wie es sich gehört, prangt auf dem Kühler des Wagens das neue Cupra-Logo in Kupferfarbe; es besteht aus einem auf Stammessymbolen beruhenden doppelten gekreuzten C, das Mut, Entschlossenheit, Präzision und Stolz signalisieren soll. Auf den noch 2018 in den Verkauf gelangenden Cupra Ateca will die neue Marke aus Barcelona zwei weitere Modelle folgen lassen, den Cupra Ibiza und den Cupra Arona.

Im Rennsport ist Seat bekanntlich in der TCR International Series prägend, deren Reglement von der Markenmeisterschaft Leon Cup Racer abgeleitet wurde. Wegen dieser Konstellation wird die Abteilung Seat Sport in die neue Marke Cupra inte­griert. Die spanische Marke stellte deshalb auch ihr TCR-Rennauto vor, den auf Basis des Serien-Leon entwickelten Cupra TCR. Er trägt das gekreuzte C sowohl am Bug als auch am Heck. Bei der Motorisierung ist nicht viel neu: Der Cupra TCR wird von einem 2-L-Turbo mit 350 PS und 420 Nm höchstem Drehmoment angetrieben. Der Vierzylinder ist mit einem sequenziellen Getriebe gekoppelt.

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