Mit E-Autos wurde 1835 erstmals experimentiert, Ferdinand Porsche himself, seines Zeichens Elektroingenieur, startet seine geniale Karriere als Entwickler eines Elektro- (1897) und eines Allrad-Hybrid-Autos (1899). Innovation pur damals. Die schwächlichen «Bohrkrücken», sprich Benziner brillierten nur mit Flexibilität, tiefem Preis und grösserer Reichweite. Verbrenner ihrerseits galten als Krach machende Stinker. Strom war der abgefahrene «Saft» der Zeit, Elektrizität mega-in. Elektroenergie machte alles möglich. Sie beleuchtete Städte, sorgte und vereinfachte die Kommunikation, half im Haushalt und liess sich billig und vielfältig gewinnen. Und auch speichern: In zwar seinerzeit schweren, aber leistungsfähigen Batterien, die sich seit der Erfindung der Bleiakkus (1850er-Jahre) wieder aufladen liessen. In Berlin (D) sorgten die Busse der Linie «Zoologischer Garten-Steglitz Schlosspark» für Rekorde: Sie fuhren 180 km pro Tag mit atemberaubenden 25 km/h. Für diese Leistung genügte eine Akkuladung der 3.3 t schweren Batterie. Der Siegeszug der «Stromer» schien unaufhaltsam. Dass der Benziner das Rennen dennoch für sich entscheiden konnte, hatte vorab finanzielle Gründe: Mit der Vorstellung des Ford-Modells T 1908 begann die Massenfertigung. Benziner kosteten nur einen Bruchteil von E-Autos. Heute bezahlt man für Stromer zwar immer noch mehr, aber die Angleichung geht rasant vorwärts. Die Batterien werden leichter und effizienter. Die Automobilindustrie steht jetzt an einem Wendepunkt. «Die auf uns zukommenden gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen in den Bereichen Verkehr und Mobilität sind von enormer Tragweite und haben globale Auswirkungen. Autonomes Fahren, Vernetzung der Mobilitätsträger, Sharing Economy sowie alternative Antriebs- und Fahrzeugformen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Damit steht das gesamte Mobilitätsverhalten inmitten tiefgreifender und nachhaltiger Veränderungsprozesse, denen sich kein Akteur verschliessen kann», sagt TCS-Präsident Peter Götschi im Interview. Die Zeichen der Zeit stehen ganz klar auf elektrisch. An allen Fronten machen sich Marken und Zulieferer fit für die elektrische Rückeroberung. Wenn der Boom anhält, und das wird er, erreichen wir schon sehr bald den Stand von 1899 – was die Popularität von E-Mobilität angeht.
INHALT
AR 48/2017
TITELTHEMA
Der neue Weg Welches Antriebskonzept ist für mich das beste? Wohin gehts und was ist schon da? Die Automobilbranche steht vor einer ihrer grössten Veränderungen ihrer Geschichte.
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