Das OK des Bergrennens Hemberg SG hat entschieden, auch 2018 ein Rennen durchzuführen. «Die positiven Rückmeldungen von Sponsoren, Fahrern, Helfern und von der breiten Öffentlichkeit stimmen zuversichtlich und geben Motivation», heisst es vonseiten der Organisatoren. Am 10. Juni kam es heuer zu einem Unfall, der die Zukunft der Veranstaltung infrage stellte. Beim verunfallten Fahrer handelte es sich um den Ex-«Top Gear»-Star Richard Hammond. Hammond fuhr einen Rimac Concept One – einen rund 2 Millionen Franken teuren Elektro-Sportwagen mit 1088 PS und 1600 Nm Drehmoment –, als er von der abgesperrten Rennstrecke abkam. Dies notabene nach der Zieldurchfahrt. Es war für alle, die auch nur im Entferntesten eine Ahnung von Motorsport haben, total unverständlich. Auto Sport Schweiz untersuchte den Unfall im Rahmen der Demofahrten und leitete ein Disziplinarverfahren ein. Fazit: Der Verein Bergrennen Hemberg kassierte eine Busse in Höhe von 5000 Franken plus 1000 Franken Verfahrenskosten. Urteile gab es auch gegen den Zeitnehmer, drei Sportkommissare und den Rennleiter.
Fahrer war schuld
In der Urteilsbegründung hiess es: «Als Organisator des Bergrennens Hemberg 2017 schloss der Verein aus rein monetärer Motivation mit der Produktionsfirma einen Vertrag, welcher in der Ausführung und Umsetzung die Interessen des Automobilrennsportes schädigte.» Vorab seien die Interessen der Produktionsfirma höher gewichtet worden als der sichere und zeitgerechte Ablauf der Veranstaltung. Der Verein hätte dies gewusst und pflichtwidrig akzeptiert, dass die Demofahrten nicht gemäss der eigenen Ausschreibung durchgeführt wurden, was u. a. einen Einfluss auf die Sicherheit hatte. So war unter anderem die Zeitmessung aktiviert, was bei Demofahrten unzulässig ist. Zudem hätte es der Verein unterlassen, Auto Sport Schweiz und Träger der Sporthoheit über die wesentlichen Änderungen gegenüber der Ausschreibung zu informieren und diese korrekt im Programmheft zu publizieren, wodurch er sich auch illoyal gegenüber der Sporthoheit verhalten habe. Der Verein Bergrennen hielt fest, dass die Vorwürfe, man habe sich illoyal verhalten, besonders schmerzlich seien. Hammond habe schon kurz nach dem Unfall seinen Fehler eingestanden. Die TV-Produktionsfirma lobte ausdrücklich den vorbildlich verlaufenen Rettungseinsatz und das perfekte Zusammenspiel der Vereins- und der Blaulicht-Organisationen. Weder die amtliche Bewilligungsbehörde noch die Polizei noch die Staatsanwaltschaft hätten dem Verein oder den Verantwortlichen Fehler zur Last gelegt.
Neu im Programm
Das Bergrennen Hemberg findet seit 2012 auf der neuen Strecke zwischen Schwandsbrugg und dem Dorf Hemberg statt. Zuvor war es 20 Jahre lang aus dem Kalender verschwunden. 2018 wird noch mehr der Rennsport im Vordergrund stehen. Daneben und dazwischen gibt es neu ein Supermoto Hillclimb. Dies anstatt des bisherigen Showblocks und der Kunstflugstaffel. In Zusammenarbeit mit dem Motorradverband SAM sollen lizenzierte Rennfahrer in verschiedenen Motorradrenn-Kategorien wie Supermoto, Pocketbike, Pitbike, Racequads starten. Nicht einzeln und hintereinander, sondern entsprechend dem Skicross jeweils zu viert miteinander.
Kein Warten mehr
Es war im Postauto Richtung Dürrenroth BE heuer am Gurnigel-Bergrennen. Die beiden Damen auf dem Sitz unmittelbar da vorn, nehmen es mit viel, viel Humor. «Jetzt sitzen wir schon anderthalb Stunden in diesem Postauto, ohne einen Meter gefahren zu sein.» Es dauerte und dauerte und dauerte. «Diesen Abschnitt Wald kennen wir jetzt super, meinst du nicht auch», sagt die eine zur anderen. Beiden dürften in den höheren 70ern gewesen sein. Nach über zwei Stunden halbvirtuellem-Postauto-Fahren gings dann los und schon wenige Minuten später erreichte man das Zielgelände. Was war geschehen? Der Zeitplan an diesem Anlass ist so dermassen eng bemessen, dass es nichts leiden man, damit die Veranstaltung zeitplanmässig über die Bühne geht. Das hiesst, dass am Sonntag noch irgendwann um 17.00 Uhr Schluss ist. So, wie es sich wohl die meisten Fans wünschen, um den Sonntagabend noch wunschgemäss ausklingen lassen zu können. Das war heuer Utopie und so traten auch viele Topfahrer erst zum zweiten Rennlauf an, als viele Fans schon zu Hause waren. Aufgrund der in den vergangenen beiden Jahren gestiegenen Teilnehmerzahlen habe sich herausgestellt, dass es unmöglich sei, die Veranstaltung im bisherigen Rahmen durchzuführen, schreiben die Gurnigel-Organisatoren. Aus Rücksicht auf die Fahrer, Funktionäre und Zuschauer habe sich das OK entschlossen, das Rahmenprogramm zu straffen, um dem Rennbetrieb wiederum mehr Zeit einzuräumen, schreiben jetzt die Organisatoren. Konkret heisst das, dass die historischen Motorräder, die Taxifahrten, die Karts und der Thementag aus dem Programm gestrichen werden, mit allen finanziellen Konsequenzen für den Veranstalter. Am 8./9. September 2018 ist es wieder so weit. Wetten, dass sich die beiden Damen dann nicht mehr zum Kaffee im Gurnigelbad treffen werden.