Über die Auffahrts-Feiertage stand das kleine Kärntner Städtchen Reifnitz (A) am Ufer des Wörthersees im Fokus aller VW-Fans. Der Grund ist das dort ausgetragene GTI-Treffen, ein Anlass, der den Verehrern der Wolfsburger (D) Marke gewidmet ist. Der Hersteller ist als Ehrengast geladen und pflegt seit inzwischen zehn Jahren die Tradition, an der österreichischen Veranstaltung die verrücktesten Golf-Studien vorzustellen (das erste Concept Car, der Golf GTI Performance, geht auf das Jahr 2008 zurück). Auch in diesem Jahr war das nicht anders und VW präsentierte neben dem kleinen up! GTI (s. oben links) zwei neue, wilde Golf-Prototypen. Den GTI First Decade und den GTE Estate ImpulsE. Beide sind Hybridautos und Produkte der Kreativität eines Teams bestehend aus 13 Lehrlingen – fünf jungen Damen und acht jungen Herren.
Ein Golf mit Hinterradantrieb
Der First Decade ist der erste Golf mit GTI-Logo und Hybrid-Technik unter dem Blech. Das Einzelstück-Konzept beginnt mit einem Verbrennungsmotor, der die Kleinigkeit von 410 Pferdestärken leistet. Diese Kräfte werden nur auf die Vorderräder losgelassen. Klar, dass die Antischlupfregelung in dem Fall nicht nur aus Marketinggründen eingebaut ist. Allein, dieser Golf ist kein reiner Fronttriebler; denn über der Hinterachse liegt ein kleiner 48-V-Elektromotor, der immerhin 12 kW/16 PS abgibt. Und handkehrum kann man den GTI First Decade je nach Lust und Laune (über eine App oder per Infotainment und MirrorLink) als Fronttriebler mit Verbrennungsmotor, als Elektroauto mit Hinterradantrieb oder als 4Motion-Hybrid konfigurieren.
Bei der Lackierung wählten die Lehrlinge Blautöne, welche die Farben des Wörthersees und des Himmels am GTI-Treffen repräsentieren sollen. An den Seiten des Mittelklässlers prangt die Nummer 10, als Erinnerung an das Jubiläum der VW-Teilnahme am Treffen.
Das Interieur bleibt dagegen eher nüchtern, mit bequemen Massagesitzen und diveresen Verkleidungsteilen in Wagenfarbe.
Der GTE Estate ImpulsE orientiert sich stark am Serienmodell, nur dass es sich hier um den Variant (will heissen Kombi) handelt, und dass eine Batterie mit höherer Kapazität eingebaut wird (16.8 kWh statt der 8.8 kWh beim Serien-GTE). Die Studie soll damit eine rein elektrische Reichweite von fast 100 km erreichen.
Keine Serienfertigung geplant
Die beiden Showcars bleiben aller Wahrscheinlichkeit nach Einzelstücke, sie zeigen aber doch den Weg, wie ihn die VW-Entwickler derzeit einschlagen.