Seit SsangYong 2011 vom indischen Industrieriesen Mahindra übernommen wurde, legt die koreanische Marke ein atemberaubendes Tempo an den Tag und lanciert jedes Jahr ein neues Modell. Nach dem Tivoli (2015) und XLV (2016) präsentierte der SUV-Spezialist im März an der Seoul Motor Show den neuen Rexton. Der auf die Premium-Sparte schielende eindrückliche Trumm von einem SUV ist bei 2.86 m Radstand 4.85 m lang, 1.92 m breit und 1.80 m hoch. Er kommt in gänzlich neuem Stil, Interieur, sowie mit dem jüngsten Infotainment-System daher und baut auf einer neuen Plattform auf. SsangYong sieht den Rexton als Krönung der Modellpalette.
Ordentlich verfeinert
In seiner vierten Generation fährt der 2001 erstmals aufgelegte Rexton immer noch mit massiver Karosserie vor, wirkt aber weit feiner als sein Vorgänger. SsangYong versichert uns, dass sich die Entwickler für das jüngste SUV der Marke vom Parthenon in Athen inspirieren liessen, was uns ein gar weit herbeigeredeter Vergleich scheint. Dennoch kann man der revidierten Front mit ihrem breiten Kühler und vertikalen Streben sowie der seitlich ausgeformten Motorhaube eine gewisse Klasse zugestehen.
Ansonsten bleibt SsangYong dem Markenstil treu, mit soliden, markanten Proportionen, stark und gefällig. Sollten die Ästheten von Pininfarina, die seit Dezember 2015 in die Mahindra-Gruppe integriert wurden, bei der Konzeption des neuen Rexton Hand angelegt haben? Die für das Modell verantwortlichen Südkoreaner gaben sich unverbindlich und meinten, künftig auf die Erfahrungen des Designstudios setzen zu wollen, ohne allerdings ein Datum zu nennen.
Aber der Klassenaufstieg zeigt sich am deutlichsten bei der Interieurgestaltung. Es ist ein echter Wendepunkt für die Marke mit dem Doppeldrachen im Logo. Die Verarbeitungsqualität und die Aufmerksamkeit für jedes Detail sind im neuen Rexton auf weit höherem Niveau als beim Vorgänger oder bei jedem anderen Modell des Herstellers. Das Ambiente ist gepflegt, elegant, einladend und luxuriös. Die an der Seoul Motor Show ausgestellten Wagen waren mit braunem Nappaleder versehen. Dieses fand man auch in den Türverkleidungen und in der Armaturenbrettmitte. Auch wenn noch keine Masse verfügbar sind, der SsangYong bietet jedenfalls wieder das gewohnt geräumige Interieur mit viel Beinfreiheit vor allem hinten, aber auch mit einem grossen Kofferraum, der sich vor keinem Konkurrenten verstecken muss. Der neue Rexton wird übrigens in einer Fünf- und einer Siebenplätzer-Variante angeboten.
Kurve in die Moderne genommen
Das Infotainmentsystem ist jetzt auf der Höhe der Zeit und glänzt mit bester Konnektivität. Das jüngste SUV von Ssang Yong bietet einen grossen Multimedia-Bildschirm von 9.2 Zoll Grösse, der mit Apple CarPlay und Android sowie deren Apps kompatibel ist. Er zeigt gleichzeitig das Bild von der HD-Kamera mit 360-Grad-Sicht an, hier 3D AVM (Around View Monitoring) genannt. Auch bei den Fahrassistenzsystemen ist beim neuen Rexton mit der automatischen Notbremsung ein Schritt nach vorn zu erkennen. Was überrascht, ist das Fehlen eines adaptiven Tempomaten.
Dieselmotor mit 185 PS
Der G4 Rexton baut auf einer neuen Plattform auf, die auch dem Q200, dem voraussichtlich 2018 kommenden Pick-up von SsangYong, als Basis dienen wird. Die Aufhängungen des neuesten Produkts der südkoreanischen Marke setzen vorne auf doppelte Querlenker und hinten auf eine Mehrlenkerachse. Das Werk nennt eine zulässige Anhängelast von drei Tonnen.
Unter der Haube trägt der G4 Rexton einen sogenannten e-XDi 220, einen Vierzylinder mit 2.2 l Hubraum. Die offiziellen Leistungsangaben wurden noch nicht freigegeben, aber wir erwarten etwa 185 PS für den Selbstzünder. Ein neuer 2-L-Turbo-Benziner mit rund 230 PS wird das Angebot ausweiten. Die Motoren werden mit -einer 7-Stufen-Automatik aus dem Regal von Mercedes oder mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe des japanischen Zulieferers Aisin kombiniert. Wie gewohnt, bietet SsangYong den Kunden die Wahl zwischen Hinterradantrieb oder 4Tronic-Allradantrieb.
Der Hersteller hält sich noch bedeckt, was die Preise für das SUV anbelangt, und auch zum Gewicht des Fahrzeugs wollten die Verantwortlichen nichts verraten. Will man den kursierenden Gerüchten Glauben schenken, soll der Einstiegspreis für den G4 Rexton in Deutschland bei weniger als 30 000 Euro liegen, und das Auto soll verblüffenderweise mehr wiegen als der Vorgänger. Was bereits bekannt ist: Das Top-SUV des Herstellers wird noch vor Ende Jahr in Europa zum Verkauf gelangen und dürfte seine Europa-Premiere auf der IAA in Frankfurt (D) feiern (14. bis 24. September 2017).
SsangYong gibt sich aber mit der bereits realisierten Neuheitenflut noch nicht zufrieden. Auf den Rexton G4 lässt die koreanische Firma nächstes Jahr den oben erwähnten Q200 folgen, und 2019 kommt dann der neue Korando (C300) hinzu.