Mit diesem Haus am Vierwaldstättersee verbinde ich viele Erinnerungen. Die Rede ist vom Verkehrshaus der Schweiz in Luzern. Als Kind, ich bin Luzerner, bedeutete sein Besuch einen Höhepunkt der Sommerferien. Stundenlang konnte ich in der Strassenhalle die Fahrzeuge betrachten und vom Paraffin-Duft in der Schienenhalle bin ich noch heute begeistert. Später war ich Werbeleiter im «meistbesuchten Museum der Schweiz». In dieser Phase fiel der Startschuss zum Neubau der Strassenhalle. Vor deren Fertigstellung habe ich aber 2007 Luzern verlassen, um als freischaffender Werber und Texter mein Glück zu versuchen. Dies führte mich im Frühling 2009 jedoch wieder zurück, diesmal, um die Inhalte im Schaulager der Strassenhalle zu erarbeiten – insgesamt rund 80 Geschichten vom Trottinett bis zum Migros-Verkaufswagen. Diese sind noch heute im «Autotheater» in der Halle abrufbar. Nebst aller Begeisterung und Dankbarkeit für diese Arbeit gab es einige Punkte, welche mir damals wenig Freude bereiteten, so etwa der Umstand, dass im Neubau weit weniger Fahrzeuge zu sehen waren als in der alten Ausstellungshalle von 1959. Ein Grund hierzu mag gewesen sein, dass man damals den Partnern (und wichtigen Geldgebern) eher eine Ausstellungsplattform als eine inhaltliche Partnerschaft anerboten hatte. Als Resultat präsentierten sich auf der wertvollen Ausstellungsfläche einige aus dem Museumskontext völlig herausgelöste Installationen. Nun, da diese Verträge ausgelaufen sind, hat das Verkehrshaus – mit etwas Verzögerung – gehandelt und der Sammlung, der Ursache und dem Kern des Verkehrshauses, einen Teil der verlorenen Ausstellungsfläche wieder zurückgegeben. Man ist sogar noch einen Schritt weitergegangen und integriert darin fortan ein weiteres Museum, jenes des ehemaligen Basler Autobauers Peter Monteverdi. Während unseres Besuchs, noch vor der Publikumseröffnung am 13. April, war dieser Schritt – ich nenne ihn mal «Substanzgewinn» – wohltuend spürbar. Mit der Ausstellung der Beratungsstelle für Unfallsicherheit BfU ist dem Verkehrshaus gar eine kleine Sensation gelungen. Dies hätte ich zwar vom führenden Haus der Schweizer Verkehrsgeschichte auch im klassischen Museumsbereich erwartet, aber vielleicht sollte ich mich einfach noch etwas gedulden und an frühere Zeiten erinnern. Die Richtung, die das Verkehrshaus in seiner überarbeiteten Strassenhalle eingeschlagen hat, stimmt aber (wieder).
INHALT
AR 14/2017
TITELTHEMA
Verkehrshaus der Schweiz: Erneuerte Strassenhalle
Verkehrserziehung ohne Zeigefinger
NEUHEITEN
Citroën E-Berlingo, Lotus Elise
AKTUELL
Monatszahlen März 2017
TECHNIK
VW 4Motion
TESTS & FAHRBERICHTE
Kia Niro Hybrid: Test
Opel Insignia: Fahrbericht
Suzuki Swift: Fahrbericht
SPORT
Langstrecken-WM: Porsche und Neel Jani sind bereit für die Mission: Titelverteidigung
Formel E: Ausser Spesen nichts gewesen für Buemi
RUBRIKEN
Agenda, Leserbriefe, Impressum
LETZTE
Mobilität erhalten