Wir sind sehr glücklich darüber, mit Stephane Ortelli und Albert Costa zwei Fahrer diesen Formats für unser Projekt gewonnen zu haben», sagt Lorenz Frey, Fahrer und Teamchef von Emil Frey Racing. «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit im und ausserhalb des Cockpits.» Der ehemalige Le Mans-Gewinner (1998) und dreifache FIA-GT-Weltmeister (2002, 2003, 2013) Stephane Ortelli ist seit 20 Jahren eine feste Grösse im internationalen Prototypen- und GT-Sport. Als Rennfahrer stand der Monegasse bereits über 180-mal auf dem Podium, als Werks- und Testfahrer arbeitete er mit zehn Herstellern zusammen (Aston Martin, Audi, Bentley, Porsche, Saleen, Volkswagen, Renault, BMW, Peugeot und Seat) und gilt als einer der erfahrensten GT-Piloten. Albert Costa Balboa (Barcelona) startete seine Karriere zur Jahrtausendwende im Kartsport. 2009 gewann er den Eurocup der Formula Renault 2.0 und die Formula Renault WEC 2.0, 2012 die World Series Eurocup Mégane Trophy. Seit 2013 ist Albert Costa im GT-Sport unterwegs. Lorenz Frey, komplettiert wie in der Vergangenheit das Trio und sagt: «In der hart umkämpften PRO-Kategorie des Blancpain GT Series Endurance Cup sind wir als junges Team klar noch ein Aussenseiter.
Mithilfe der Erfahrung und Performance von Stephane und Albert wird es uns aber hoffentlich gelingen, weitere positive Resultate zu erzielen. Das ist mit ein Grund, warum wir den Aufstieg von der PRO-AM- in die PRO- Klasse wagen.»
Das Auto im Griff
Gegenüber dem Vorjahr zur gleichen Zeit fühlt sich Frey wesentlich sicherer. «Wir haben viel mehr Testkilometer auf dem Tacho und die Erfahrung der letzten Saison ist ja auch im Rucksack und wiegt im positiven Sinn schwer. Das macht mich als Fahrer selbstsicherer.» Letzte Saison habe er sich zu Saisonbeginn eher als Passagier seines Autos gefühlt, sagt Frey. «Heute sitze ich rein und habe das Auto nach wenigen Kilometern im Griff und bestimme, wo es langgeht.» Just von der Routine eines Ortelli kann und will der 25-Jährige künftig noch viel profitieren. «Ich konnte schon bis hierhin viel von ihm lernen. Er ist bekannt dafür, dass er sein Wissen gern und gut weitergibt und sich mit seinem Teamkollegen eingehend bespricht und berät. Er ist alles andere als ein Ego», sagt Frey. Ein Mann also, der allein schon deswegen sehr gut ins «neue» Frey-Racing-Team passt. Ein Team, das heuer um ein zweites Fahrzeug erweitert wird. Mit Fokus auf das Saisonhighlight, das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps (B) (28.–31. Juli 2016), und um die Erfolgschancen zu verdoppeln, setzt Emil Frey Racing ab dem Rennen in Paul Ricard (F) (24./25. Juni 2016) einen zweiten GT3- Jaguar ein. Wer dieses Auto pilotieren wird, ist noch offen. «Wir werden aber bald informieren», verspricht der junge Teamchef. Klar, sagt er, lege man Wert auf Schweizer Fahrer. Freilich sei es nicht einfach, solche, vom Format genügende, zu finden. Die Doppelbesetzung soll weniger den internen Konkurrenzkampf ankurbeln, als vielmehr die interne Entwicklung. Ganz nach dem Motto: 12 Fahreraugen sehen mehr als 6. Nicht viel verändert hat sich die werksseitige Unterstützung von Jaguar. «Wir haben uns gewiss noch etwas mehr erhofft, aber was nicht ist, kann ja noch werden», so Frey. Immerhin: «Wir dürfen dieses Jahr das Logo von Jaguar auf dem Auto zeigen.»
Toro-Rosso-Mann dabei
Ein weiterer personeller Neuzugang betrifft den ehemaligen Toro-Rosso-Formel-1-Renningenieur Graziano Michelacci. Fredy Barth, bisheriger Fahrer und Mitglied der Projektleitung, hat dagegen das Team verlassen und konzentriert sich auf seine eigene Firma. Eine weitere Zusammenarbeit ist noch offen. Das Privatteam aus Safenwil AG trifft bei den europaweit stattfindenden Events auf bis zu 60 Konkurrenten und fährt in der stark besetzten Pro-Klasse gegen 27 Fahrzeuge mit. Audi, BMW, Chevrolet, Ferrari, Mercedes-Benz und Porsche liefern komplette Neuentwicklungen, Aston Martin, Bentley, Lamborghini, McLaren und Nissan technische Weiterentwicklungen an die Kundenteams. «Für uns bleibt es ein Kampf David gegen Goliath», gibt Jürg Flach, Technischer Direktor des Teams, zu bedenken. «Wir sind mitunter das letzte private Team, welches ein selbst konstruiertes Fahrzeug an den Start bringt.» Dass die Emil-Frey- Racing-Mannschaft damit auf Augenhöhe operiert, hat das Finalrennen 2015 auf dem Nürburgring (D) gezeigt. Mit einem Klassensieg in der Pro-AM-Kategorie verbesserte sich das Schweizer Team auf den 5. Gesamtrang in der Jahreswertung. Los gehts am 23./24. April 2016 in Monza (I), gefolgt von Silverstone (GB) (14./15. Mai 2016), Paul Ricard, den 24h in Spa und dem Finale auf dem Nürburgring (17./18. September 2016).