Im dominierenden Europageschäft, das erheblich unter der Frankenstärke litt, konnten die Effizienz gesteigert und die Wertschöpfungstiefe für die Kunden erhöht werden. Der Firmenumsatz ist 2015 zu konstanten Wechselkursen um 8 % gewachsen, in Schweizer Franken hat er sich aber um 4 % auf 660 Mio. Franken reduziert.
Aufgrund der Expansion der weltweiten Aktivitäten und der Optimierungen im Europageschäft konnte Bertschi den Frankenschock weitgehend wegstecken und das gute Geschäftsergebnis des Vorjahres halten. Die Belegschaft in der Schweiz hat sich um 2 % auf 580 Mitarbeitende erhöht.
Das globale Wachstum des Unternehmens war 2015 überaus stark. Die Tankcontainer-Flotte in diesem Geschäftsbereich wurde letztes Jahr um knapp 30 % auf 7200 Einheiten ausgebaut – parallel haben sich auch Umsatz und Ertrag entwickelt. Mittlerweile hat sich Bertschi nach gut vier Jahren Marktaufbau unter den Top 5 im globalen Tankcontainer-Markt etabliert.
Grosse Investitionen
Ein Meilenstein von Bertschi war 2015 der Bau einer innovativen Chemie-Logistik- Anlage in Singapur auf Jurong Island, mitten im grössten Chemie-Produktionskomplex Südostasiens. Sie verfügt über ein Gefahrgutlager für flüssige Produkte, mehrere Fassabfüllanlagen, ein Hochregallager mit 25 000 Palettenplätzen für Gefahrengüter sowie weitere Lagerflächen. Mit 30 Mio. Franken ist diese Anlage die bisher grösste Einzelinvestition in der Firmengeschichte.
Erster Ganzzug
Ein weiterer Höhepunkt im letzten Jahr war der erste Ganzzug, den Bertschi im September mit Tankcontainern von China nach Deutschland gefahren ist. Bertschi ist das erste Unternehmen, das einen solchen Ganzzug mit flüssigen Chemieprodukten zwischen Asien und Europa organisieren konnte.
Transporte per Bahn über die sogenannte Seidenstrasse sind um zwei Drittel schneller als auf dem Seeweg – aber auch deutlich teurer. Da es sich hier um ein strategisches Projekt Chinas handelt, das unter dem Namen «one Belt – one Road» das Ziel verfolgt, den Schienenweg von China nach Europa zu entwickeln, will Bertschi auf dieser Achse zusammen mit einem chinesischen Kunden 2016 ein Regelangebot aufbauen.
Strategie 2020
In den nächsten fünf Jahren will Bertschi die starke Position im europäischen Markt festigen und gleichzeitig die globalen Aktivitäten erheblich weiter ausbauen. Die chemische Industrie wird zunehmend global. Der Mittelstand, der die Endprodukte dieser Branche nachfragt (Wohnen, Mobilität, Elektronik, Konsum), wächst rasant, vor allem in Asien. Deshalb will sich Bertschi in der Chemielogistik weltweit und mit einem speziellen Fokus auf Asien eine starke Marktposition erarbeiten.
Ausblick 2016
Trotz hoher Volatilität der Märkte, Risiken im Finanzsystem und wachsenden politischen Unsicherheiten schätzt Hans-Jörg Bertschi die Chancen für das Unternehmen im Jahr 2016 positiv ein. Bertschi ist überzeugt, mit kontinuierlichen Innovationen und neuen Projekten erfolgreich im Markt zu bestehen. Im globalen Umfeld will das Unternehmen weiter wachsen und die einseitige Abhängigkeit von der europäischen Wirtschaft reduzieren.
117 Jubilare geehrt
In diesem Jahr konnten 26 Mitarbeitende des Hauptsitzes und 91 Mitarbeitende aus den Niederlassungen ihr Jubiläum feiern. Die Schwester des CEO, Brigitta Berner, ist seit 40 Jahren im Unternehmen tätig und leitet die Informatikabteilung, die sie von Beginn an aufgebaut hat, sowie die Administration. Sie war es auch, die vor 37 Jahren den ersten Computer in der Firma einführte.
Ebenfalls feierte Yvonne Dössegger, Leiterin des Lohnwesens, ihr 40-Jahr-Jubiläum. 6 Mitarbeitende durften ihre 30-jährige Firmenzugehörigkeit feiern, 18 blickten auf eine 20-jährige Zugehörigkeit zurück, und 91 feierten ihr 10-Jahr-Jubiläum.