Gemäss Mercedes wurden bis zum F 100 noch nie so viele neue Ideen und innovative Lösungen an wegweisender Technik in einem voll funktionsfähigen Fahrzeug gebündelt. Autotelefon mit Sprachsteuerung und Abstandsregel-Tempomat, Xenon-Scheinwerfer und eine Chipkarte als Fahrzeugschlüssel: Der Mercedes-Benz F 100 hatte bereits vor 25 Jahren viele Systeme an Bord, die heute selbstverständlich sind – und noch mehr. Er begründete im Januar 1991 eine besonders exklusive Modellfamilie. So folgte dem F 100 folgte eine ganze Reihe weiterer Prototypen mit einem «F» im Namen: F 200 Imagination (1996), F 300 Life Jet (1997), F 400 Carving (2002), F 500 Mind (2003), F 600 HYGENIUS (2005), F 700 (2007), F 800 Style (2010), F 125! (2011) und F 015 Luxury in Motion (2015).
Der in Detroit 1991 erstmals gezeigte F 100 vereinte zahlreiche Innovationen rund um die Schwerpunkte passive und aktive Sicherheit, Ergonomie sowie Raumkonzept. In ihm wurden wichtige Erkenntnisse zu künftigen Anforderungen an die Fahrzeugtechnik umgesetzt. Auch flossen Resultate der Unfall- und Sozialforschung mit ein. So hatte der F 100 ein innovatives Innenraumkonzept. Weil der typische Personenwagen im Alltag nur mit durchschnittlich 1,2 bis 1,7 Personen besetzt ist, platzierten die Entwickler den Fahrer mittig in der Fahrgastzelle – die sicherste Position im Innenraum. Danach wurden die Positionen in der zweiten Reihe links und rechts versetzt hinter dem Fahrer angeordnet. Zwei weitere Passagiere erhielten ihren Platz zur Mitte gerückt zwischen den stabilen hinteren Radhäusern.
Ferner hatte der F 100 neuartige Türen: Den Zugang zum Fahrersitz gaben Dreh-Schwenktüren frei, welche auch Teile des Bodens und des Dachs umfassten. Mit dieser Technik wurde die fehlende B-Säule kompensiert. Hinten stieg man durch Platz sparende Schwenk-Schiebetüren ein. Den Abschluss der F-100-Karosserie machte ein steiles Heck, das die Entwicklung der folgenden Jahre vorne weg nahm, in denen immer häufiger Kombis und andere Fahrzeuge mit grosszügigem Platzangebot gewünscht sein würden.
Darüber hinaus nahm der Mercedes-Benz F 100 Lösungen vorweg, die erst viel später zum vernetzten Automobil führen sollten. Auf einem Zentraldisplay wurden vom Fahrzeugsystem Informationen eingeblendet, wie Warnhinweise zum Verkehrsgeschehen im Umfeld des Fahrzeugs. Diese Informationen lieferten schon damals eine Rückfahrkamera oder ein Abstandswarn-Radar. Ein weiteres Radarsystem überwachte den Verkehr hinter dem F 100 und warnte zum Beispiel bei einem Spurwechsel vor Fahrzeugen im toten Winkel. Ebenfalls an Bord war ein Assistent zum automatischen Beibehalten der Spur.
Weitere innovative Systeme waren der Zugang per Chipkarte statt eines herkömmlichen Schlüssels oder die elektromotorisch gesteuerte Einstellung von Sitz und Lenkrad. Zudem verfügte der F 100 über eine Telefonanlage mit Sprachsteuerung, ein Faxgerät und sogar einen eingebauten PC. Die Energieversorgung unterstützen in das Dach integrierte Solarzellen mit fast zwei Quadratmeter Fläche und einer Leistung von bis zu 100 Watt.
Neue Wege beschritt das Forschungsfahrzeug auch beim Licht. So arbeiteten beim F 100 die Frontscheinwerfer erstmalig für Mercedes mit Gasentladungsleuchten. Diese Technik wurde später als Xenonscheinwerfer bekannt. Die Heckleuchten bestanden aus transparenten Prismenstäben, die als Lichtleiter dienten und von einer zentralen Lichtquelle je nach Funktion in der entsprechenden Farbe angesteuert wurden. Aber auch beim Antrieb gab es Neues. Die Ingenieure untersuchten diverse Motorenkonzepte, darunter einen modifizierten Verbrennungsmotor, der mit Wasserstoff betrieben wurde. Dazu kamen die elektronische Reifendrucküberwachung und andere Innovationen. Der Mercedes-Benz F 100 begründete vor 25 Jahren mit seinen innovativen Details einen neuen Typus des modernen Autos.