Kleiner Booster für den Corsa

Opel schärft seinen Bestseller ­Corsa optisch an und lanciert eine zweite elektrische ­Variante mit mehr Leistung und modifizierter Batterie.

Der Corsa ist eine feste Grösse im Opel-Programm: in Deutschland und Grossbritannien bestverkaufter Kleinwagen und auch in der Schweiz immer weit vorne, wenn die Neuimmatrikulationen der Marke zusammengerechnet werden. Allerdings sind die ganz grossen Zeiten vorbei, die Zahl der jährlich verkauften Corsa ist zwischen 2015 und 2022 von über 2900 auf rund 1100 geschrumpft. Die Konkurrenz ist gross, die Kunden greifen auch in dieser Fahrzeugkategorie gern zu einem kleinen SUV.

Die sechste Generation des Corsa ist seit 2019 auf dem Markt und erhält nun eine Modellauffrischung. Am deutlichsten sichtbar ist sie, wenn man das Auto von vorne anschaut. Die Vizor genannte Frontpartie gibt dem Kleinwagen einen deutlich erwachseneren Auftritt, der Modellschriftzug prangt gross mitten auf dem Heck, innen dominieren ein bis zu zehn Zoll grosses Display und das digitale Cockpit. Das Infotainmentsystem kann over the air mit neuer Software bespielt werden. Das Motorenangebot besteht aus drei Dreizylinder-Benzinern, die zwischen 55 kW (75 PS) und 100 kW (136 PS) leisten. Im kommenden Jahr wird es noch einen Mildhybrid geben, zu dem Opel aber noch keine technischen Werte lieferte.

Ab 2024 soll jede Opel-Baureihe eine batterieelektrische Variante bieten. Beim Corsa sind es ab sofort sogar zwei: Neben dem bereits seit drei Jahren angebotenen Corsa-E mit 100 kW (136 PS) wird nun der modifizierte Antriebsstrang eingesetzt, der die Leistung des an der Vorderachse verbauten Permanentsynchronmotors auf 115 kW (156 PS) anhebt. Strom bezieht er aus einer Batterie, die einen bescheidenen Zuwachs auf 51 kWh brutto bringt, netto sind 48.1 kWh verfügbar. Grösster Unterschied zur alten Batterie neben den knapp zwei Kilowattstunden mehr Kapazität: Sie besteht aus 102 statt 216 Zellen. Das dürfte sich positiv auf die Ladekurve auswirken. Die maximale Leistung am Schnelllader gibt Opel wie beim Einstiegsmodell mit 100 kW an, trotzdem ist der Ladevorgang um ein paar Minuten kürzer. Fürs AC-Laden gehört in der Schweiz das dreiphasige Ladegerät (11 kW) zur Serienausstattung.

Deutlicher Reichweitenzuwachs

Mit 402 Kilometern Reichweite nach WLTP legt der neue Corsa-E kräftig zu. «Das erreichen wir selbstverständlich nicht nur durch die etwas grössere Batterie, sondern vor allem durch Effizienzverbesserungen im Antriebsstrang», sagt Christian Theumer, Technical and Quality Manager. Den WLTP-Verbrauch gibt Opel mit 14.3 kWh/100 km an, das sind zehn Prozent weniger als beim Basismodell. Bei einer ersten Ausfahrt in der Nähe des Flughafens Frankfurt (D) zeigte sich, dass diese Verbrauchswerte realistisch sind. Nach einer Autobahnetappe, bei der der Corsa bis in seinen Begrenzer bei Tempo 150 rennen musste, wies der Bordcomputer gut 15 kWh/100 km aus. Seine volle Leistung ruft der Corsa bei Wahl des Fahrmodus Sport ab, hier reagiert der Antriebsstrang sehr spontan auf jede Bewegung des Fahrpedals. Gut unterwegs ist man auch im Normal-Modus, auch wenn hier nur 109 kW (148 PS) und 220 Nm Drehmoment zur Verfügung stehen. Die Wahl des Eco-Programms schont zwar die Reichweite, aber man ist sehr beschaulich unterwegs mit 82 kW (111 PS) und 180 Nm Drehmoment.

Der Corsa ist ab sofort lieferbar, die Preise bewegen sich zwischen 21 990 Franken (1.2) und 36 990 Franken (Corsa-E mit 115 kW). 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.