US-Cars – ein ganz spartanischer Ford

Die frühen Ford Bronco sind in den USA Kult. Das ist irgendwie auch verständlich.

  • Erste Serie von 1966 bis 1977
  • Etwa 230’000 Exemplare gebaut, davon 5000 Roadster
  • Unterdessen richtig teuer

Derzeit läuft die sechste Generation des Ford Bronco gerade in den USA wie frische Semmeln. In die Schweiz soll dieses Fahrzeug auch kommen, bald sogar auf offiziellen Wegen, wir sind ja gespannt, welche Versionen es ins Verkaufsprogramm schaffen. Das bedeutet: Fünf Generationen des Bronco gab es also schon, jene vier der so genannten «grossen Bronco» (1978-1996) sind aber so mässig spannend. Grossartig sind die ganz frühen Modelle, 1966 bis 1977.

Kann man ein Automobil noch mehr auf das Wesentliche reduzieren? – Mecum

Auf den Markt kamen die ersten Bronco 1966 – und sie waren gedacht als Konkurrenz zum erstaunlich erfolgreichen Jeep CJ-5 und noch so ein bisschen zum International Harvester Scout. Die Idee dazu hatte Donald N. Frey, jener Mann, der sich auch den Mustang erdacht hatte. Das Design stammt von Paul G. Axelrad – und war sehr speziell, sehr eckig, sehr auf das Wesentliche konzentriert. Mit einem Radstand von nur gerade 2,34 Meter waren diese ersten Bronco bestens geländetauglich – auf den befestigten Strassen war das Fahrverhalten mehr so in Richtung problematisch. Hinten, klar: Starrachse. Ein Leiterrahmen, darauf drei verschiedene Aufbauten: Kastenwagen, Pritsche und so etwas wie ein Cabrio, das allerdings nur selten bestellt wurde (wir zeigen es hier, bezeichnet als U13 Roadster).

Vom U13 Roadster mit dem 289er-V8 entstanden 1968 anscheinend nur 262 Exemplare – Mecum

Als Antrieb diente zu Beginn ein eher träger 2,8-Liter-Reihensechser. Mit einem Basispreis von 2194 Dollar war der Bronco ein Schnäppchen – und wohl auch deshalb verkaufte er sich im ersten Jahr bestens, 23’776 Exemplare konnten abgesetzt werden. Bald aber wurde die Aufpreisliste lang und länger. Es gab da aber spannende Dinge direkt ab Werk, einen Schneepflug etwa, einen Nebenabtrieb – und sogar einen Erdbohrer. So richtig grossartig wurden die Verkaufszahlen der ersten Bronco dann aber doch nicht, in den 12 Modelljahren bis 1977 wurden nur gerade 230’000 Exemplare verkauft. Und dies, obwohl es bald einen 4,7-Liter-V8 gab gegen Aufpreis, der dann gar zum 4,9-Liter-V8 wurde mit etwa 210 PS. Aber unterdessen waren der Chevrolet Blazer auf den Markt gekommen (1969) und später auch noch der Jeep Cherokee (1974), da sah der Bronco dann etwas alt aus.

Auch innen: reduce to the max – Mecum

Erst in den vergangenen Jahren erlebten diese frühen Bronco so etwas wie eine Wiedergeburt, derzeit gibt es nicht viele Klassiker in den USA, die noch cooler sind als diese Wildpferde. Was auch heftige Auswirkungen auf die Preise auf, es werden sechsstellige Beträge bezahlt. Beim U13 Roadster mit dem 4,9-Liter-V8 ist das auch irgendwie verständlich, er ist quasi die Cobra unter den Geländewagen.

In Sachen Coolness kaum mehr zu übertreffen: die erste Serie der Ford Bronco – Mecum

Es entsteht hier eine hoffentlich hübsche Serie zu aussergewöhnlichen US-Cars, die schon ziemlich ausführlich ist und die wir auch schön zusammengefasst haben: hier. In der monatlich erscheinenden Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE finden Sie immer schöne Old- und Youngtimer. Abos gibt es: hier.

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