Porsche 911 Carrera RS/RSR 3.0 – einer von ganz Wenigen

Das Spiel war bei Porsche jeweils ganz einfach: Mehr Hubraum, mehr Rennsiege. Das gilt auch für den Porsche 911 Carrera RS/RSR 3.0.

  • Wahrscheinlich 55 RS
  • Wahrscheinlich 54 RSR
  • Mehr Kraft, weniger Gewicht

Es war 1973 schon klar, dass sich mit dem aus dem Porsche 911 Carrera RS 2.7 hervorgegangenen RSR 2.8 kaum mehr Blumentöpfe gewinnen liessen auf der Rennstrecke, es musste also eine stärkere Basisversion her. Die Vergrösserung des Hubraums auf 3 Liter ergab sich fast von selbst (Bohrung x Hub 95 x 70,4 mm), das Reglement liess das zu – der Leistungszuwachs von 210 auf 230 PS sowie von 255 auf 274 Nm maximalem Drehmoment fiel allerdings trotz deutlicher Steigerung der Verdichtung auf 9,8:1 ziemlich bescheiden aus.

Es gab zwar mehr Hubraum, auch wurde der Aufbau deutlich breiter, trotzdem waren die RS/RSR 3.0 leichter als die Carrera RS 2.7 – ©Courtesy of RM Sotheby’s

Allerdings konnten die Ingenieure nochmals Gewicht sparen, die 3-Liter-RSR wogen noch 900 Kilo, die RS 3.0 auch nur 1060 Kilo. Zwar wurde die Karosse um stolze 12,3 Zentimeter verbreitert, doch man verwendete dünneres Blech, eine dünnere Dachhaut, dünnere Türen, seitlich und hinten gab es dünneres Glas.

Komfort war nicht das dringendste Ziel bei der Carrera RS/RSR 3.0 – ©Courtesy of RM Sotheby’s

Der vordere Stossfänger (mit Öffnung für den Zusatzkühler), der hintere Stossfänger, die Kofferraumhaube (also vorne) und der Heckdeckel bestanden aus GFK. Neben dem breiteren Aufbau besass der RS 3.0 auch einen mächtigeren Heckflügel, aus dem niedlichen Entenbürzel des RS 2.7 war eine Walflosse mit Gummilippe geworden.

Aus dem Entenbürzel wurde eine Walflosse – ©Courtesy of RM Sotheby’s

Für die Strassenversionen gab es eigentlich nur eine Farbkombination, Weiss mit goldenen Streifen. Doch der Kunde war bei Porsche immer König, man konnte folglich wünschen, was man haben wollte – was bei einem Basispreis für den RS 3.0 von stolzen 64’980 DM irgendwie selbstverständlich war.

Die offiziell 230 PS waren sehr konservativ berechnet – ©Courtesy of RM Sotheby’s

Bei den RSR 3.0, die mit der Bremsanlage aus dem Porsche 917 ausgestattet waren und deren Magnesium-Räder über einen Zentralverschluss verfügten, musste mit einem Zuschlag von mindestens 30’000 DM gerechnet werden, je nach Rennklasse, in der man zu starten gedachte.

Die Carrera RS 3.0 waren teuer, die RSR noch viel teurer – ©Courtesy of RM Sotheby’s

Es entstanden 1974 nur gerade 109 Stück, wahrscheinlich 55 RS für die Strasse sowie 54 RSR für den Rennbetrieb.

Gehören die 3-Liter-Carrera zu den schönsten Porsche überhaupt? – ©Courtesy of RM Sotheby’s

Es entsteht hier eine kleine Serie von «seltenen Porsche», wir haben sie in einer Liste zusammengefasst, zu sehen: hier. Mehr Old- und Youngtimer finden Sie in der monatlichen Klassik-Beilage der AUTOMOBIL REVUE, Abos gibt es: hier.

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