Wer sich mit dem weichgewaschenen Design des neuen Land Rover Defender nicht so anfreunden kann, wird sich am Ineos Grenadier freuen, einem hartgesottenen Geländewagen, der sich optisch sehr stark am Defender orientiert.
Der Volkswagen-Konzern bringt mit dem VW Arteon und dem Audi Q5 diese Woche gleich zwei Neuheiten. Erstmals als Hybrid kommt der neue Ford F-150 – nur halt nicht nach Europa. Lamborghini trumpft mit dem Rennwagen SCV12 auf.
Ineos Grenadier Alles begann 2017, als Jim Ratcliffe erstaunt feststellte, dass es kein echtes Geländefahrzeug mehr auf dem Markt gibt. Der Autoenthusiast und erfahrene Abenteurer ist CEO und Gründer von Ineos, einem Grosskonzern aus der Chemieindustrie mit weltweit rund 22 000 Mitarbeitern. Als Ratcliffe seine Absicht bekanntgab, mit der Produktion eines echten Geländewagens zu beginnen, dauerte es nicht lange, bis die Fachpresse neugierig wurde. Daniel Ratcliff machte seine rechte Hand Dirk Heilmann zum CEO von Ineos Automotive, und der bediente sich bei der Zusammenstellung seines Teams grosszügig bei ehemaligen Mitarbeitern von Ford, Daimler, Volkswagen, Bentley, Tesla, JLR und Lotus. Darüber hinaus kooperiert Ineos, was die Entwicklung von Chassis und Antrieb betrifft, mit einigen Topherstellern. BMW ist für den Motor, ZF für das Achtgang-Automatikgetriebe, Carraro für die Achsen, Gestamp für den Leiterrahmen und Magna für das Fahrwerk verantwortlich. Zu den Stärken des Geländewagens zählen der permanente Allradantrieb sowie «sehr widerstandsfähige Materialien», wie die Verantwortlichen von Ineos während einer Videokonferenz erklärten. Darüber hinaus soll der Grenadier mit Sperrdifferenzial, einer Nutzlast von einer Tonne und einer Anhängelast von 3.5 Tonnen eine Kundschaft mit hohen Ansprüchen an den Nutzwert anlocken: «Der Grenadier, der sich an Landwirte, Holzfäller, Abenteurer oder Skiliftbetreiber richtet, ist ein kompromissloses Geländefahrzeug», teilt Ineos selbstbewusst mit. «Das Auto wird aber auch alle Ansprüche an Komfort und Ausstattung, und insbesondere in Bezug an die Sicherheitssysteme, erfüllen.» Während sich das Vertriebsnetz des Grenadiers derzeit noch im Aufbau befindet, soll das Auto später nahezu weltweit verfügbar sein: Europa, Afrika, Nord- und Südamerika, Naher Osten, Südostasien und Australien stehen auf dem Plan von Ineos. Produziert wird der Ineos Grenadier ab 2021 in einem eigens dafür errichteten Werk mit 200 neu geschaffenen Arbeitsplätzen in Bridgend in Wales im Südwesten Grossbritanniens.
Audi Q5 Um sich einen Platz in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Segment zu sichern, frischt Audi den Q5 auf. Optisch wurde er hier und da überarbeitet, wobei sich die Designer in Ingolstadt (D) für einen völlig neuen Kühlergrill im Wabendesign entschieden haben, der breiter und stärker konturiert ist als zuvor. Das SUV zeichnet sich ausserdem durch neu gestaltete Stossfänger und neue Rückleuchten mit OLED-Technologie aus. Das soll für ein homogeneres Licht sorgen und Raum für Personalisierung bieten. Die Rückleuchten werden verbunden durch eine neue Zierleiste. Im Inneren sind die Änderungen etwas weniger zahlreich, da hat sich Audi im Allgemeinen auf die Überarbeitung des Infotainments und des 10.1-Zoll-Bildschirms beschränkt. Unter der Motorhaube profitiert der Audi Q5 jedoch von den Neuerungen aus den Entwicklungsabteilungen des VW-Konzerns. Der Dieselantrieb mit dem neuen EA211 Evo wird mit Twindosing ausgestattet, dem neuen Abgasreinigungsssystem mit zwei Adblue-Einspritzmodulen, wodurch die Stickoxidemissionen reduziert werden können. Der 204 PS starke Zweiliter-Vierzylinder mit Mildhybrid-Unterstützung erreicht einen CO2 -Ausstoss von 143 g/km. Die beiden Plug-in-Hybrid-Versionen 50 TFSIe und 55 TFSIe, die bereits vor dem Facelift erhältlich waren, verbleiben natürlich im Katalog.
Ford F-150 Seit 43 Jahren ist der Ford F-150 das populärste Fahrzeug in den Vereinigten Staaten, auf dem Markt ist er seit 1948. Der beliebte Pick-up ist damit das älteste Modell, das noch produziert wird. Soeben hat Ford die 14. Generation des Modells vorgestellt. Der Hersteller aus Dearborn (USA) spielt ein sicheres Spiel und bringt keine Revolution, die den Erfolg des Modells zunichte machen könnte, stattdessen setzt er auf Personalisierung: So sind beispielsweise nicht weniger als elf verschiedene Ausführungen des Kühlergrills im Angebot. Karosserieseitig bietet Ford Konfigurationen mit 2, 2+2 oder 4 Türen an. Der F-150 baut natürlich weiterhin auf dem bewährten Body-on-Frame auf, bei dem eine Voll-Aluminiumkarosserie auf einem Stahlrahmenchassis montiert wird. Zur Auswahl stehen sechs verschiedene Motorisierungen, einschliesslich einer Hybridversion. Diese nennt sich Powerboost und kombiniert einen 3.5-Liter-Turbo-V6 mit einem Elektromotor mit 35 kW (47 PS), der in das Getriebe integriert wurde. Den Strom bezieht er aus einer Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 1.5 kWh, was 100 Prozent elektrisches Fahren über kurze Distanzen ermöglichen soll. Gemäss Ford soll auch die Hybridversion eine Anhängelast von 5.5 Tonnen bieten, was einen Spitzenwert in diesem Segment darstellt.
Lamborghini SCV12 Während die Autohersteller die neuen, strengen CO2 -Grenzwerte einhalten und alle Homologationsverfahren peinlich genau befolgen müssen, wenn ein neues Modell auf die Strasse gebracht werden soll, so steht es ihnen völlig frei, mit Rennwagen, die ausschliesslich auf Rennstrecken eingesetzt werden, zu tun, was immer sie wollen. Das führt oft zu verrückten Projekten wie dem XX-Programm bei Ferrari, dem Supersportwagen Vulcan bei Aston Martin oder der Über-Maschine GT2 RS 935 bei Porsche. Lamborghini schliesst sich an mit dem SCV12, einem Rennwagen mit speziellem Karbonchassis und einem V12-Motor mit 830 PS! Die Bezeichnung SC beweist denn auch die Herkunft des Wagens und ist eine Anspielung auf die Squadra Corse, das Rennteam des Herstellers. Um diese monströse Leistung zu erreichen, setzt Lamborghini auf eine aerodynamische Aufladung, bei der ein Teil des Luftstroms um das Fahrzeug in die Ansaugkrümmer geleitet wird und so einen Überdruck generiert. Karosserieseitig ist der SCV12 mit einem beeindruckenden Frontspoiler sowie einem gigantischen Heckspoiler ausgestattet. Vorläufig ist das Auto noch getarnt unterwegs, versteckt unter Aufklebern mit der Aufschrift «Attenzione – macchina veloce», zu deutsch «Achtung – schnelles Auto». Ein Beweis, falls es überhaupt eines Beweises bedarf, dass es den Italienern nicht an Humor mangelt.
VW Arteon Obwohl bei Volkswagen die SUV im Fokus stehen, gibt es doch auch noch andere Modelle aus Wolfsburg. Den Beweise dafür liefert der neue Arteon, der 2020 neu gestaltet wird. Optisch erkennbar ist die neue Version beispielsweise am Kühlergrill oder an den Scheinwerfern, die jetzt mit neuen LED-Tagfahrleuchten ausgestattet sind. Optional können diese mit einem durchgängigen Lichtband verbunden werden. Auch im Innenraum gibt es ein paar Änderungen, die das Gesamtpaket wieder moderner aussehen lassen: ein neues Lenkrad, neu gestaltete Lüftungsschlitze und eine neue Ambientebeleuchtung. Begleitet wird das Ganze durch die serienmässige Einführung eines digitalen Kombiinstruments (10.25 Zoll), berührungsempfindliche Bedienelemente und einen 9.2-Zoll-Infotainment-Bildschirm. Die wichtigste Neuerung im Zuge der Neugestaltung ist aber die Einführung einer neuen Shooting-Brake-Variante mit einem Kofferraumvolumen von 565 bis 1632 Litern (im Vergleich zu 562–1557 l bei der Limousine). Neben einem 218 PS starken Plug-in-Hybrid und den konventionellen Benzin- (150, 190 und 280 PS) und Dieselaggregaten (150 und 200 PS) wird das Angebot durch eine R-Variante mit einem neuen Aggregat, einem Zweiliter-TSI-Vierzylinder mit 320 PS und 420 Nm, erweitert. Dies dürfte dem Schweizer Kunden gefallen.
Schön und recht, aber das Gejammer der Importeure über die CO2-Bussen kann ich nicht nachvollziehen, wer solche Vehikel auf den Markt bringt, kann und muss solche Peanuts-Abgaben locker wegstecken.