GUT UNTERHALTENE STRASSEN BRINGEN MEHR VERKEHRSSICHERHEIT

Schweizer Kantonsstrassen sind allgemein von guter Qualität, aber es besteht doch noch Verbesserungspotenzial in zahlreichen Kantonen.

Die jüngste Erhebung der Infra suisse zeigt, dass punkto Strassenqualität noch etliches verbessert werden kann. © Infra suisse

Strassen sind von zentraler Gewichtigkeit für die Bedeutung der Wirtschaft. Sie sind sozusagen die Lebensader, denn etwa 80 Prozent des Verkehrsvolumens werden in der Schweiz auf den Strassen abgewickelt. Deshalb ist es von hohem Interesse, sie funktionstüchtig zu erhalten. Insgesamt umfasst das schweizerische Strassennetz  rund 71 000 Kilometer. Davon sind rund 3 Prozent Nationalstrassen, 24 Prozent Kantonsstrassen und 73 Prozent Gemeindestrassen. Der Wiederbeschaffungswert all dieser Stras-sen wird auf rund 256 Mia. Franken geschätzt  – eine stolze Summe. Die Kantonsstrassen allein haben einen Wert von 58 Mia. Franken und somit einen Anteil von knapp einem Viertel. Die Kantonsstrassen haben eine dreifache Funktion: Es sind Hochleistungsstrassen, die vorwiegend dem überregionalen Durchgangsverkehr dienen und die Verbindung zu den Nationalstrassen oder zu wichtigen Strassen der Nachbarkantone herstellen. Es sind Hauptverkehrsstrassen, die vorwiegend den regionalen Verkehr aufnehmen und die Verbindung zu National- oder Hochleistungsstrassen herstellen. Schliesslich sind es Ortsverbindungsstrassen.

Sanierung dringend geboten

Infra suisse (Branchenorganisation der im Infrastrukturbau tätigen Schweizer Bauunternehmen) hat eine Erhebung über den Zustand der Kantonsstrassen in allen Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein durchgeführt.  Auch wenn die Resultate mit der gebührenden Zurückhaltung aufzunehmen sind, denn Interesse und Ziel der Infrastrukturbauer liegen im Bauen und Instandstellen, offenbaren die Ergebnisse der Umfrage anderseits, dass in einigen Kantonen klarer Handlungsbedarf besteht.

Zwar hält die Studie fest, dass die Schweizer Kantonsstras-sen in den meisten Fällen von guter Qualität sind. Trotzdem hat die Prüfung klargemacht, dass sich rund 10 Prozent in einem kritischen Zustand und weitere 3 Prozent gar in einem schlechten Zustand befinden. Das bedeutet: 2300 Kilometer des Kantonsstrassennetzes sollten dringend saniert werden, bei 3800 Kilometern ist dort erst mittelfristig eine Sanierung notwendig.

Grosse Unterschiede

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen sind allerdings bemerkenswert. Während gewisse Kantone gemäss eigenen Angaben über keine Stras-sen in unzureichender Qualität verfügen, gibt es andere Kantone, bei denen sich gegen 40 Prozent der Strassen in schlechtem Zustand befinden und eigentlich instandgestellt werden müssten. Auffällig sind auch die Differenzen bei den jährlichen Aufwendungen.

Sehr viel Geld investieren etwa die Kantone Schwyz und Zug, sehr viel weniger die Kantone Jura, Neuenburg, Obwalden und Waadt. Das kann sich negativ auswirken, denn je später die Wieder-instandsetzung vorgenommen wird, desto teurer wird sie.  Insgesamt wird in der Schweiz jedes Jahr rund 1 Mia. Franken für den baulichen Unterhalt sowie für Verbesserungen und für den Ausbau von Kantonsstrassen eingesetzt.

Diese Investitionen dienen nicht nur dem Werterhalt der Strasse, sie tragen auch dazu bei, die Verkehrssicherheit und den Fahrkomfort zu gewährleisten und die Emissionswerte tief zu halten.

AO

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