EDITORIAL: SIE WÜNSCHEN? WIR SPIELEN! – WÜNSCHE VS. REALITÄT

Nein, wenn man die CO2-Debatte heranzieht, möchte man wahrlich kein Autohersteller sein. Und wenn man noch genauer auf die aktuelle Problematik zoomt, eigentlich nicht einmal ein Schweizer Autoimporteur. Denn dieses Thema – gleich vorne weg: es ist unbestritten wichtig – ist typischerweise ein Gebiet, in welchem man es kaum allen recht machen kann. Bekanntlich – auf mehreren Seiten in dieser Nummer erfahren Sie mehr über dieses vielschichtige Thema – hatte die Schweiz per Juli 2012 analog zur EU CO2-Emissions-Vorschriften für neue Personenwagen eingeführt. Die Schweizer Importeure, betroffen sind alle Importorganisationen von neuen Personenwagen, sind verpflichtet, die CO2-Emissionen der erstmals zum Verkehr in der Schweiz zugelassenen Personenwagen bis 2015 im Durchschnitt auf 130 Gramm pro Kilometer zu senken. Wenn die CO2-Emissionen pro Kilometer diesen Zielwert überschreiten, wird seit dem 1. Juli 2012 eine Sanktion fällig.

Selbstverständlich sehen sich mit einer solchen Regelung nicht «erst» die Importeure konfrontiert, sondern schon viel eher die Fabrikanten dieser Fahrzeuge – die Automobilwerke. Sie sind quasi die Ersterfüller derartiger Vorschriften, noch bevor das Auto die Grenze passiert. Und weil ja nun kein Weg am EU-Binnenmarkt vorbeiführt und in der Europäischen Union der Grundsatz einer Harmonisierung nationalen Rechts gilt, ist eine solche Regelung flächendeckend einzuhalten.

So weit so gut. Und ja, es ist wirklich gut, was die Autoindustrie hier macht: man macht mit. In Europa dürfte der Grenzwert allgemein aktuell mit 119 g/km anstelle der vorgegebenen 130 g/km sogar übererfüllt sein. Und das ist nun wirklich gut, denn ab 2020 tritt eine nächste Limite in Kraft, welche die Reduktion auf 95 g/km vorsieht. Nun ist man in der Schweiz natürlich nicht untätig. Die Schweizer Importeure verfehlen aber laut Erhebungen des Bundes die Vorgabe noch um 5 g/km. Warum? Gibt man sich zu wenig Mühe? Nein, am Willen mangelt es auch hier gewiss nicht. Vielmehr sind gerade die Schweizer Autoimporteure ein «Opfer» der typischen Gegebenheiten des Schweizer Automarktes. Denn wenn der Kunde eben Allrad, starke Motoren und fette Ausstattungen will, ist dies für die CO2-Bilanz nicht förderlich.


INHALT

AR 6/2017

TITELTHEMA

Fokus CO2: Kommentare von Politik und Industrie

CO2-Gesetz: Worum gehts?

«Hydrogen Council»

OCCASIONEN

Mercedes C-Klasse

TESTS & FAHRBERICHTE

Tesla Model S 90D: Test

Porsche Panamera 4 E-Hybrid: Fahrbericht

Hyundai Ioniq: Fahrbericht

NEUHEITEN

Seat Ibiza, BMW Serie 5 Touring, Opel Insignia Sports Tourer

SPORT

Formel 4: Fabio Scherer jetzt im Schumacher-Team

Spitzensport-RS: Soldaten Müller und Aegerter – Achtung!

Clay Regazzoni: Der Film

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